September 2011 | |||||||||||||||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 |
01.09.2011
Unsere Reise startet frühmorgens im Bremer Flughafen. Ein kurzer Flug bringt uns nach Amsterdam wo wir etwas Zeit für einen kleinen Snack haben. Knapp 3 Stunden später geht dann auch unser Weiterflug mit der KLM nach Johannesburg.
Gute 11 Stunden später erreichen wir Johannesburg und nehmen uns ein Taxi zu unserer Unterkunft. Der Fahrer weiß zwar ungefähr wo es hingeht, folgt aber fasziniert der (deutschen!) Stimme unseres Navis. So kommen wir gut 10 Minuten später wohlbehalten im Greatstays Guesthouse an.
Wir hatten noch einen kleinen Snack bestellt, sind aber leider vom doch recht guten Essen an Bord der KLM Maschine eigentlich noch gesättigt und müssen so leider das meiste zurück gehen lassen.
Da es dunkel ist können wir nicht viel vom Guesthouse sehen, aber es macht einen ordentlichen Eindruck. Allerdings ist es hier wirklich kalt. Schließlich ist es hier noch Winter und wir sind ja auch auf rund 1750 Meter Höhe. So kuscheln wir uns unter die Decken und verbringen eine ruhige Nacht.
02.09.2011
Das Frühstück stellt sich als kleines Buffet dar. Kaffee leider aus der Tüte, Toast, Marmelade, Schinken, Käse, Obst und Haferschleim. Leider ist in diesem Teil der Welt immer noch der britische Einfluss sichtbar, aber wir haben nichts anderes erwartet. Immerhin werden wir satt und bestellen uns ein Taxi zum Flughafen.
Pünktlich checken wir ein und starten zu unserem nächsten Ziel: Die Viktoria Fälle in Simbabwe.
Ein recht kurzer Flug, dieses mal mit der British Airways zum Flughafen Victoria Falls. Dafür dass die Fälle ja eine echte Sehenswürdigkeit sind, ist der Flughafen wirklich sehr klein. Unser Gepäck wird per Hand in deinen Raum gebracht und jeder nimmt sich seinen Koffer. Meiner fehlt natürlich also heißt es nachdem nichts mehr kommen wird wieder mal eine Verlustmeldung am Lost&Found Schalter. Die sind recht schnell und so steigen wir bald in zwei Taxen und fahren zum The Kingom Hotel nahe den Fällen.
Einchecken geht ebenfalls flott und wir erhalten sehr schöne Zimmer mit Blick auf die beachtlich große künstliche Seenlandschaft des Hotels.
Es ist Mittagszeit und schon ein wenig hungrig machen wir uns auf zur Poolbar. Neben Sambesi, einem einheimischen und gar nicht schlechtem Bier gibt es Sandwiches und andere Kleinigkeiten. Wir beobachten die nähere Tierwelt und entdecken neben vielen Vögeln auch einige Echsen. Dazu hört man im Hintergrund das Rauschen der Fälle sowie ständiges Hubschraubergeknatter von den Rundflügen.
Ein Weg führt uns in knapp 10 Minuten aus dem Hotel in Richtung Fälle. Zumindest dorthin wo sie mal waren denn die Fälle weichen jedes Jahr ein paar Zentimeter den Sambesi stromaufwärts. Hier gibt es eine riesige Schlucht in der der Sambesi die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia bildet. Gute 100 Meter unter uns bietet der Fluss einigen Kanuten ein spektakuläres Abenteuer, über Stahlseile kann man sich - gegen Bares natürlich - über die Schluchten schwingen. Natur trifft Abenteuer.
vSehr nahe kommen wir an die Fälle nicht ran, so machen wir uns auf den Rückweg.Im Hotel kann man natürlich noch weitere Ausflüge buchen. Wir entscheiden uns noch etwas Geld in eine Sunset Tour auf dem Sambesi zu investieren die wir dann morgen Abend machen werden.Doch schon recht hungrig gehen wir ins Spur, eine Steakhouse Kette die wir schon von früher kannten. Leider war dieser eher nicht so gut, aber wir sind immerhin gesättigt.
03.09.2011
Vor dem Frühstück laufen wir noch etwas durch die Anlage und erwischen ein paar Affen die an der Poolbar nach etwas essbarem Suchen. Erfolglos laufen sie an uns vorbei und hauen über das Dach des Hotels ab. Erstaunlich wie schnell und geschickt sie sich dabei anstellen.
Das Frühstück ist schon etwas reichhaltiger als in Johannesburg, aber der Service dafür deutlich schlechter. Am Eierstand bilden sich lange Schlangen und die Kaffeeversorgung am Tisch könnte ebenfalls besser sein. Insgesamt aber ein ordentliches Frühstück.
Wir werden vor dem Hotel von einem kleinen Bus abgeholt. Ein Hubschrauberrundflug über die Viktoriafälle soll uns hoffentlich tolle Eindrücke von oben verschaffen. Zunächst werden wir in eine Liste eingetragen und haben dann noch 20 Minuten Zeit bis wir dran sind. So können wir schon mal den Hubschraubern beim Starten und Landen zuschauen.
Als wir dran sind werden wir zum Hubschrauber geführt und dann geht es in einem großen Bogen über dem Sambesi über die Fälle. Beschreiben kann man das wirklich nicht, das muss man gesehen haben. Da wir in der Trockenperiode hier sind kann man den kompletten Fall überschauen. Bei Regenzeit ist sicher mehr Wasser vorhanden aber die Gischt deckt sicher das Meiste zu. Wir haben eine wunderbare Aussicht und der Pilot kreist mehrfach und in verschiedene Richtungen über die Fälle. Absolut empfehlenswert, das sollte man auf gar keinen Fall verpassen!
Nach dem Flug werden wir noch in einen Raum geführt wo das gerade Erlebte käuflich als DVD oder Foto CD zu erwerben ist. Da wir selbst gefilmt und fotografiert haben schlagen wir aber nicht zu und lassen uns wieder zurück zum Hotel bringen. Am Pool gibt es wieder Mittagessen, mein Koffer ist allerdings noch nicht da. Hier heißt es Geduld haben.
Wir entscheiden uns den Weg Richtung Schlucht noch einmal zu machen. Dieses mal sehen wir sogar Leute die sich über die Schlucht schwingen. Sieht schon spannend aus. Da uns der Weg zur Brücke die zwischen Simbabwe und Sambia führt aus der Helikoptersicht gar nicht so weit erschien, machen wir uns auf den Weg. Zunächst wieder zu dem Punkt den wir schon am Vortag gewählt hatten. Die Brücke welche sich zwischen Simbabwe und Sambie erstreckt zieht uns dann aber doch magisch an und wir entschließen uns den doch etwas längeren Weg zu gehen. Um auf die Brücke zu kommen müssen wir uns an der Grenzstelle noch eine Art Kurzvisum besorgen. Dieses ist aber schnell erledigt. wir wollen nicht weiter als bis zur Mitte der Brücke zu den Bungee Springern und da reicht ein handgeschriebener Zettel aus.
Die Aussicht auf der Brücke ist atemberaubend. Leider kann man von den Fällen nur einen kleinen Ausschnitt sehen, aber auch der reicht schon aus um überwältigt zu sein. Die Schluchtenspringstation ist schon auf der Seite von Sambia welches durch eine dicke rote Linie deutlich wird. Auf diese Weise können wir ein weiteres Land in unserer Statistik verbuchen. Viele Touristenfänger versuchen noch uns zu einem Sprung zu überreden aber der sicherlich fehlende afrikanische TÜV hält uns dann aber doch davon ab. So machen wir uns auf den Rückweg, passieren die Grenzstelle mit einem weiteren handgeschriebenen Zettel zur erneuten Einreise nach Simbabwe und machen uns auf zur Poolbar.
Zurück im Hotel frage ich erstmal nach meinem Koffer und tatsächlich ist er schon auf dem Weg ins Hotel. Zum Glück endlich bald frische Sachen, Rasierer und der ganze andere Kram ohne den ein Urlaub eben nur halb so schön ist. Kaum ist der Koffer da kommt schon der dicke Hammer: Irgend jemand fand es wohl notwendig den Koffer zu öffnen und sich meiner externen Festplatte zu bemächtigen. Wirklich ärgerlich da sie als zusätzlicher Speicher für unsere Fotos dienen sollte und nebenbei auch noch unsere gesamte Musik als MP3s enthielt. Nur gut dass ich vorweg noch die Platte komplett gesichert hatte und wir noch keine Fotos darauf abgelegt hatten. Beim nächsten Mal wird nichts elektronisches mehr im Gepäck sein.
Heute Abend haben wir eine Sunset Tour auf dem Sambesi oberhalb der Fälle gebucht. Wir werden vor dem Hotel von einem kleinen Bus abgeholt und fahren etwa 30 Minuten. Über einen Steg kommen wir auf eine schwimmende Plattform mit Tischen und Stühlen und hinten einem Außenborder. Aber wir wollen ja auch kein Wasserski laufen sondern den Sonnenuntergang auf dem Sambesi sehen. Vorher erfahren wir aber noch eine ganze Menge über den Sambesi. Es gibt Kleinigkeiten zu essen und natürlich auch Getränke, alles im Preis enthalten. Wir sehen Flusspferde, Elefanten, ein Kroko und etliche Vögel. Zu nahe können wir nicht an die Fälle ran da die Strömung wohl zu stark ist. So sehen wir die Fälle nur von weitem. Langsam geht die Sonne unter und wir sehen Flusspferde die sich Richtung Land bewegen und Vögel über das rötlich schimmernde Wasser gleiten. Die Fahrt hat sich auf alle Fälle gelohnt.
Der gleiche Bus bringt uns ins Hotel zurück. Wir entschließen uns wiederum im Spur zu speisen, wählen dieses mal aber keine Steaks sondern mexikanisches welche auch deutlich besser ist.
04.09.2011
Ein letztes Frühstück in Viktoria Falls und dann schnell die Koffer packen. Auf der Hinfahrt hatte uns ein Taxifahrer seine Karte für die Rückfahrt gegeben. Tatsächlich schien er schon auf den Anruf gewartet zu haben, denn die Bestellung von den zwei Taxen geht flott über die Bühne und überpünktlich stehen die Taxen bereit. Guter und günstiger Service der jedem zu empfehlen ist. Die Transfers direkt von den Hotels kosten mehr als das Doppelte.
Gut eine halbe Stunde später sind wir an der Miniausgabe des Flughafens. Die Schalter sind noch nicht geöffnet, aber wir platzieren schon mal unser Gepäck. Gute Entscheidung denn kurz darauf erscheint eine große Gruppe Asiaten. Da noch genügend Zeit ist melde ich den Diebstahl meiner Festplatte am BA Schalter. Außer einer Bestätigung erhalte ich aber nichts denn für den Verlust wird BA nicht aufkommen und ich solle mich mit meiner Versicherung auseinander setzen.
Durch unsere gut platzierten Koffer schaffen wir es tatsächlich als erstes einzuchecken. Viel zu sehen gibt es hier im Flughafen nicht wirklich außer ein paar tollen handgemalten Bildern. Da uns Transport, bzw. Versand aber zu umständlich erscheinen lassen wir sie vor Ort und besteigen dann unsere Maschine zurück nach Johannesburg.
Pünktlich erreichen wir Johannesburg, und sogar unser Gepäck ist vollständig. Am Mietwagenschalter erwischen wir leider den langsamsten Angestellten den die Firma hat. Macht aber nichts, denn wir haben schließlich Urlaub und somit unendlich viel Zeit. Zunächst will er uns einen Toyota Quantum andrehen, bestellt war ein VW Bus. Ich hatte das zwar schon befürchtet aber gehofft dass sie tatsächlich einen VW haben. Der Toyota ist im Vergleich riesig und da wir ja auch Tierparks durchfahren wollen einfach zu groß. Auf die Nachfrage ob denn nicht etwas Kleineres zur Verfügung steht kommt dann auch erstmal nichts bis wir die Schlüssel in die Hand bekommen und er "H1" zu uns sagt. So ganz verstehen wir nicht und wir glauben auch nicht dass es sein Name bzw. die Beleuchtung in Form der Erstausgabe einer Halogenlampe darstellt. Er meint die Fahrzeugbezeichung H1 von Hyundai. Woher sollen wir uns denn mit koreanischen Fahrzeugtypen auskennen?
Zusätzlich und im Paket inbegriffen war ein Navi. Auch nicht schlecht, sollte die Navi-App vielleicht doch mal ihren Dienst versagen. In der Tiefgarage finden wir dank hervorragender Beschilderung und Nummerierung dann auch schnell unseren Begleiter der nächsten beiden Wochen. Platz für 5 ist mehr als ausreichend, Gepäck passt problemlos in den Kofferraum, Sitze sind bequem, allerdings Plastikbezüge, bzw. irgendein Lederimitat. Egal, es ist ja Winter und wir haben Klimaanlage an Bord.
Unser Ziel ist schon im Navi programmiert, gute Vorbereitung zahlt sich eben aus, und auf gehts Richtung Greatstays Guesthouse welches wir knapp 10 Minuten später auch erreichen. Ronnie hat uns schon erwartet, die Zimmer sind natürlich bereits fertig und wir genehmigen uns ein kühles Blondes um nun den zweiten Teil unserer Reise zu beginnen. An das Abendessen haben wir nicht wirklich gedacht. Ronnie kann aber mit eine ganzen Palette Bringdiensten aushelfen und so bestellen wir das erste Mal KFC. Ein großer Familienpack, Cole Slaw, Pommes. Bier gibt es von Ronnie, wir essen natürlich wieder draussen auch wenn es nach wie vor richtig kalt hier ist. Einigermassen gesättigt geht es ins Bett um zum Glück sind genügend warme Decken vorhanden.
05.09.2011
Ein letztes Frühstück in Johannesburg und dann heißt es Abschied nehmen. Ein wirklich empfehlenswertes kleines Guesthouse in unmittelbarer Nähe zum Flughafen und das noch zu sehr günstigen Preisen.
Wir fahren dann auch recht früh los, denn unsere erste Etappe ist zugleich auch einer der längsten. Unser Ziel ist Santa Lucia an der Ostküste Südafrikas. Gute 600 km liegen vor uns, davon aber größten Teils N-Routen welche ein hoffentlich gutes Vorankommen versprechen.
Zunächst geht es auf der N17 Richtung Osten. Wir lassen Johannesburg schnell hinter uns, es geht gut voran und der Hyundai läuft zuverlässig Kilometer um Kilometer. In Ermelo biegen wir auf die N2 ab. Da diese hier beginnt und in Kapstadt endet werden wir nach der Reise sagen können die komplette 2230 km der N2 gefahren zu sein.
Gegen Mittag erreichen wir Piet Retief. Ein kleiner Ort wie man ihn sich in Südafrika im Landesinneren auch so vorstellt. Ein amerikanisches Restaurant lädt zu einem schnellen Snack ein. Da wir heute ja genug Strecke zu fahren haben halten wir uns nicht lange auf. Es geht dann einige Kilometer dicht an Swasiland vorbei, aber nicht dicht genug um eine Grenze zu erkennen. Die Landschaft ist recht hügelig und die Vegetation wechselt häufig. Nach Swaziland erscheinen große Eukalyptuswälder. Der Duft erreicht uns auch im Auto und begleitet uns noch einige hunderte Kilometer entlang der N2. Wer sich fragt wo das Holz für die Terrassenmöbel herkommt wird hier fündig.
Die Zeit vergeht wirklich schnell und auch unserem Ziel kommen wir immer näher. Es gibt zwar ein paar Baustellen aber viel Zeit verlieren wir dadurch nicht. Äußerst entspannt gestaltet sich das Überholen. Meistens ist die Strecke einspurig aber wenn es einen Seitenstreifen gibt fahren langsamere Fahrzeuge sofort links rüber und lassen einen passieren. An Steigungen sind immer wieder zweispurige Passagen vorhanden damit LKWs gefahrlos überholt werden können. Wirklich sehr gut gemacht so dass wir schon bald in die Nähe von Santa Lucia kommen. Es wird leider auch früh dunkel hier, denn wir befinden uns ja nun an der östlichsten Stelle Südafrikas und hier ist die Uhrzeit dieselbe wie in Kapstadt auf der westlichen Seite.
Gut 20 km vor Santa Lucia verlassen wir gem. Navi die N2. Wir stehen an einer Kreuzung und sollen auf einem Feldweg weiter fahren. Das kommt uns etwas komisch vor haben aber Glück dass wir zwei Bauarbeiter fragen können. Diese bestätigen den Feldweg und so schauen wir wo wir denn rauskommen. Schilder gibt es zunächst keine aber nach ein paar Kilometern unbefestigter Wegstrecke sind wir wieder auf einer asphaltierten Strasse. Zwei sehr positive Erkenntnisse konnten wir so gewinnen: 1. Der Navi kennt den Weg und 2. Der H1 ist auch abseits befestigter Wege zu gebrauchen.
Knapp vor Sonnenuntergang erreichen wir dann unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte, die Ingwenya Lodge. Wie erhalten eine lange Einweisung in Unterkunft und Parks vom Chef, dazu noch Kohle für das Braai und den Schlüssel für unser Appartement. Drei Schlafzimmer, zwei Bäder dazu noch eine große Küche mit Wohnraum, Terrasse, eigener Braaiplatz, Pool und Blick aufs Meer. So hatten wir uns das vorgestellt, auch wenn es hier wegen der wohl hohen Luftfeuchtigkeit durch die Nähe zum Meer ein wenig müffelt. Nachts kann es wohl passieren, dass Flusspferde zum Grasen in die Vorgärten kommen. Wir sind mal gespannt, ob und was hier so passiert.
Schnell geht es zurück in die kleine Stadt in den Supermarkt. Wir versorgen uns mit Fleisch, Holz, Wein und was man sonst noch so braucht und bereiten unser ersten Braai vor. Auch hier ist es nicht wirklich warm, aber am Feuer lässt es sich aushalten. Der Wein ist gut, Fleisch ist lecker, so lässt es sich hervorragend von der Fahrt erholen und wir fallen satt und zufrieden ins Bett.
06.09.2011
Unser erster Park steht heute auf dem Programm. Zuvor gibt es aber Frühstück dass wir uns hier selbst zubreiten. Es gab bei dieser Unterkunft kein Frühstück dazu was eben den Nachteil hat dass wir erst mal was tuen müssen aber den großen Vorteil hat dass wir selbst entscheiden können was es gibt.
Das Saint Lucia Nature Reserve beginnt gleich nördlich der Stadt. Wir sehen unseren ersten Tiere: Zebras und Antilopen sind auf den Wiesen neben der Strasse. Wir haben uns anhand der Karte die wir bekommen haben einen Rundweg herausgesucht. Einige Loops sind ebenfalls vorhanden die wir natürlich nicht auslassen. Auf einem entdecken wir eine Reihe Wasserböcke und erreichen einen kleinen See mit Hippos. Zahlreiche Wasservögel tummeln sich hier ebenfalls und wir kommen zu guten Aufnahmen. Wir fahren weiter nach Norden und erreichen eine Stelle an der wir durch die Dünen die Küste erreichen. Eine grandiose Stelle mit Wellen, einer menschenleeren Küste und ein paar Tölpeln die sich ins Wasser stürzen.
Wir fahren ganz in den Norden und wollen dann eine Route im Westen entlang des Lake St. Lucia machen. Leider ist diese Route gesperrt. So bleibt uns nicht anderes übrig als den Weg zurück zu fahren. An einer Stelle hat man einen schönen Blick auf den See, der immerhin der größte See Südafrikas ist. Einige große Krokos und Flusspferde lassen sich mit den Ferngläsern ausmachen. Schade dass wir nicht etwas näher ran können. Viele Vögel sind ebenfalls vorhanden. Es soll über 400 Arten hier im Park geben von denen bis aber bislang nur einen Bruchteil entdecken konnten.
Nachdem wir aus dem Park raus sind fahren wir zunächst den Spar an um uns mit Lebensmitteln für das abendliche Braai und das morgige Frühstück einzudecken. Die Auswahl ist für so eine kleine Stadt wirklich gut so dass wir hier kein Restaurant benötigen. Auch werden die Gelegenheiten selbst zu grillen im Laufe der Reise kaum noch vorhanden sein so dass wir den Braai Platz natürlich auch komplett ausnutzen müssen.
07.09.2011
Irgendjemand kam auf die Idee dass es in Tierparks besser sei möglichst früh zu sein, also geht es heute schon um 05:00 Uhr raus aus den Federn. Eine Tasse Kaffee und etwas Toast später fahren wir Richtung iMfolozi-Hluhluwe Park und sind pünktlich um 06:00 Uhr zur Öffnungszeit da. Viel war am Schalter nicht los. Entweder ist wirklich keine Reisezeit oder wir sind einfach zu früh und die Tiere schlafen noch.
Wir wählen aus der Karte eine Route die uns zunächst im iMfolozi Park rund führt und danach durch den Hluhluwe Park zum nordöstlichen Ausgang. Neben der üblichen Verdächtigen, Zebras und Antilopen, sehen wir hier auch unser erstes Nashorn. Insgesamt ist die Runde aber eher enttäuschend denn wir hatten eigentlich erwartet dass es hier von Tieren nur so wimmelt. Das war aber leider nicht der Fall. Immerhin können wir einige Vögel mehr auf unserer Liste abhaken. Eine kurze Rast zur Mittagszeit an einem Picknickpunkt verschafft uns etwas Bewegung denn hier darf man, auf eigene Gefahr natürlich, das Auto verlassen. Wir werden mit einem tollen Ausblick verwöhnt und genießen Toasts. Zum Ein-, bzw. Durchgang zum Hluhluwe sind es nur ein paar Minuten und so verlassen wir diesen Teil des Parks mit der Erkenntnis, dass er für uns nicht gerade einer ist den wir noch mal anschauen müssen.
Der Hluhluwe Park ist dann leider auch nicht die Offenbarung in Sachen Tierfülle hat aber dann doch einiges mehr zu bieten. Viele Nashörner, die aber leider fast alle umgekippt sind, kommen uns vor die Linse. Neben den imposanten Breitmaulnashörnern sehen wir das erste Mal auch Spitzmaulnashörner. Diese viel kleinere, dafür aber gefährlichere Art ist stark von der Ausrottung bedroht und so können wir froh sein hier noch mehrere Exemplare zu sehen. Unsere Fahrt zum Ausgang gestaltet sich schwieriger denn eine Elefantenherde blockiert fressend die Strasse und macht keine Anstalten den Weg zu räumen. Immerhin unsere ersten Elefanten hier im Park und so schauen wir der Herde zu wie sie die Bäume und Sträucher fachgerecht zerlegen. Irgendwann werden sie aber dann doch von Einheimischen vertrieben und wir können unseren Weg aus dem Park fortsetzen.
Auch von diesem Park hatten wir uns mehr versprochen, ist er doch der älteste Park Südafrikas. Immerhin hatten wir Nashörner wie nirgends zuvor aber insgesamt war eigentlich doch recht wenig zu schauen.
Wir begeben uns mit kurzem Stopp bei Spar wieder zurück in unsere Lodge und lassen den Tag bei gutem Wein und leckerem Fleisch genüsslich ausklingen.
08.09.2011
Da wir es nicht ganz so weit bis Durban haben, es sind nur gute 250 km, brauchen wir nicht ganz so früh aufzubrechen. Immer der N2 folgend fuhren wir wieder durch scheinbar endlose Eukalyptuswälder und erreichen wir mittags Durban und unsere Unterkunft, das Ocean 4. Etwas erhöht und damit ein super Blick über das Meer vor Durban bietet das kleine Guesthouse wieder ein recht großes Appartement mit 3 Schlafzimmern, 2 Bädern und einer großen Küche samt Wohnzimmer und Essecke. Da es erst Mittag ist und wir den Tipp bekommen haben, uns das Aquarium von Durban anzuschauen, machen wir uns auch gleich wieder auf den Weg.
Das Aquarium liegt natürlich auf der anderen Seite des Hafens, wir müssen also noch einmal komplett um den großen Hafen fahren, ist aber dann auch schnell gefunden. Das Aquarium befindet sich inmitten der uShaka Marine World. Viele Geschäfte und andere Vergnügungsmöglichkeiten sind hier vorhanden für die unser angebrochener Nachmittag zeitlich aber gar nicht ausreicht. So beschließen wir uns nach KFC erstmal nur um das Aquarium zu kümmern.
Der Eingang war schnell gefunden und so standen wir inmitten des Aquariums und mussten uns erstmal orientieren. Viele kleine Seen waren überall verstreut, dazu noch Eingänge zur Robben- und Delphinshows, Haitauchen und Unterwasserspaziergängen mit bleibeschwerten Glaskugeln die man sich auf die Köpfe setzt.
Wir suchten den Eingang zu den Becken, fanden ihn dann auch und waren dann vollkommen sprachlos. Das Aquarium sieht aus wie ein Schiffswrack. Die Becken sind im Bauch des Schiffes so integriert dass man das Gefühl hat auf dem Grund zu liegen und inmitten der Becken zu sein. Absolut Sehenswert und von der Aufmachung her das genialste Aquarium dass ich bislang gesehen habe. Zum Glück war nicht so viel los und so konnten wir uns in Ruhe die toll gemachten Becken anschauen. Wer nach Durban kommt, der darf das hier auf keinen Fall versäumen.
Zurück im Hotel machen wir uns kurz frisch und fahren mal wieder zu einem Spur der hier gleich ums Eck liegt. Nette Bedienung, Essen war ok. Danach haben wir noch eine Mall aufgesucht, denn auch hier mussten wir unser Frühstück selbst gestalten und dazu brauchten wir schließlich Material.
So war der Tag recht erholsam und voller Eindrücke die erstmal verarbeitet werden müssen.
09.09.2011
Heute steht die längste Route auf dem Programm. 650 km mit einem Zwischenstop in Port St. Johns da wir dort mittags Lobster essen wollen. Bis Port Shepstone fahren wir auf der N2, verlassen diese dann und fahren über die R61 bis Port St. Johns. Leider sind die Strassen hier auch nicht so, dass man viel Kilometer machen könnte und so dauert es bis 13:30 Uhr bis wir endlich Port St. Johns erreichen. Immerhin waren ein paar schöne Serpentinen dabei und so konnte ich die Bergtauglichkeit des H1 noch testen. Leider ist die Karre doch etwas untermotorisert und auch die Reifenmischung ist nicht gerade die optimale. So kommt der H1 hier gerade mal zu einem ausreichend.
Nun heißt es ein Restaurant zu finden was sich als gar nicht so einfach erweist. Das, was im Navi steht, gibt es nicht und auch sonst wirkt hier alles nicht gerade einladend. Wir fragen einen Polizisten mit dem IQ deutlich unterhalb eines Toastbrots, bekommen aber einen Tipp. Ein Restaurant am Stadteingang an dem wir schon vorbei gekommen sind und eigentlich nicht halten wollten. Da wir aber schon mal hier sind, hungrig sind und auch keine Zeit haben noch groß was zu suchen versuchen wir unser Glück. Lobster gibt es tatsächlich, Nudeln für die Meerestierverweigerer auch, alles wirklich sehr lecker und preiswert noch dazu.
Gestärkt geht es weiter über die R61 Richtung Umtata wieder auf die N2. Viele Baustellen und die N2 mitten durch die Stadt kosten wertvolle Stunden so dass unser Primärziel, nicht bei Dunkelheit zu fahren leider nicht mehr zu erreichen ist. Trotzdem erreichen wir ohne Feindkontakt unser Hotel, das Blue Lagoon in East London. Das Hotel macht einen guten Eindruck, aber wir sollen uns mit dem Dinner beeilen da das Restaurant um 20:00 Uhr schon schließen soll. Damit ist der erste gute Eindruck auch schon wieder weg. Also schnell aufs Zimmer und der nächste Schock: Es gibt kein kaltes Wasser! Blöd wenn man das erst feststellt wenn man unter die Dusche will und sich fast komplett verbrüht. Nach einem Anruf bei der Rezeption, der Überprüfung vor Ort durch die Rezeptionistin dass wird wirklich nicht zu blöd waren den Kaltwasserhahn aufzudrehen bekamen wir tatsächlich ein neues Zimmer mit Warm- und Kaltwasser so dass unserer Dusche, von der Zeit mal abgesehen, nichts mehr im Wege stand.
Im Restaurant konnten wir dann aber noch in Ruhe bestellen. Das heißt wir konnten uns Zeit lassen, ruhig war es nämlich nicht, da im Raum nebenan mit übelster Musik Geburtstag gefeiert wurde. So langsam gefiel uns das Hotel gar nicht mehr, aber das Essen war wirklich gut und unser Zimmer hatte zwar keinen Blick auf die Lagune, war dafür aber weit genug von der Party entfernt.
10.09.2011
Heute lassen wir uns verwöhnen denn Frühstück ist mit dabei. Da es ganz gut ist, und auch der Kaffee hier mal endlich kein Tütenkaffee ist, geht die Eindrucksskala wieder etwas nach oben. Alles in allem aber eigentlich die schlechteste Unterkunft die wir bislang hatten, auch wenn es mit die teuerste war.
Nach dem Frühstück geht es wieder auf die N2, dieses mal nach Colchester kurz vor Port Elizabeth. Diese kleine Ort liegt direkt am südlichen Eingang vom Addo Elephant Park und sah im Internet sehr vielversprechend aus. In Wirklich war er dann aber doch wesentlich schöner als man das auf Bildern vermuten könnte. Direkt an einem Fluss mit Blick auf Dünen, wunderschön gestaltete Zimmer mit afrikanischem Schnick Schnack wohin man auch schaute. Im Garten Sitzmöglichkeiten, Webervögel fast zum Anfassen. Einfach schön hier und wir haben jetzt schon bedauert dass wir nur zwei Nächte hier sind. Von der Besitzerin, die leider etwas zu viel redete, bekamen wir den Tipp für ein kleines Restaurant, kaum 150 Meter entfernt. Der Tipp war sehr gut, aber wahrscheinlich war es auch das einzige Restaurant im Ort. Aber es war sauber, günstig, lecker schnell. Mehr kann man nicht erwarten.
Den Rest des Tages hängen wir nur ein wenig ab und erholen uns. Die Besitzerin wollte uns zwar noch Fahrten in den Park andrehen, aber wir haben auch mal etwas Ruhe nötig. So machen wir den Tag und auch den Abend nichts mehr und freuen uns schon auf den nächsten Tag wenn es in den Addo Park geht.
11.09.2011
Der nächste Morgen kommt gleich mit einer Überraschung. Wir werden mit 9 verschiedenen hausgemachten Marmeladen versorgt. Eine sehr schöne Abwechslung zu den doch immer etwas eintönigen Frühstücken die es hier so gibt. Dazu können wir uns natürlich Ei in sämtlichen Variationen wünschen und es gibt frisch gepressten Orangensaft. Der war der absolute Hammer!
Auf in den Addo Park, den wir in wenigen Minuten erreichen. Eintrittskarten sind schnell gekauft, eine Karte für den Park gab's auch und dann Fenster auf, Kameras bereit gemacht und rein in den Park. Kurz nach dem Eingang sehen wir bereits einen Löwen neben der Strasse liegen. Er schläft und außer dass er dort liegt passiert nichts. Nachdem er auch nach 10 Minuten noch so dort liegt und immer noch nichts passiert fahren wir erstmal weiter. Zebras in der Morgensonne, viele Antilopen, Elend, Kudus und natürlich Elefanten. Seit unserem letzten Besuch ist der Park deutlich gewachsen. Einige Stellen erkennen wir aber sofort wieder wie den Aussichtspunkt an dem immer noch das Schild das vor Löwen warnt steht. Den sehen wir hier oben aber nicht, schließlich pennt er ja am südlichen Eingang.
Kudus sind wirklich massenhaft vorhanden und nach den Elefanten sicher auch die häufigste Tierart die wir zu Gesicht bekommen. Im Vergleich zu den anderen Parks ist der Addo auf alle Fälle der Schönste den wir auf dieser Reise besucht haben.
Wir fahren langsam zurück und sehen tatsächlich wieder den Löwen, immer noch am Eingang liegend. Irgendjemand erzählt uns dass er zwischenzeitlich weg war und dann wieder zurückgekommen ist.
Abends sind wir dann wieder in dem kleinen Restaurant wo wir noch Verwandtschaft treffen werden. Dieses Mal etwas stressiger da das Lokal nur für uns die Küche offen gehalten hat, aber wir bekommen alle noch etwas zu essen.
Danach geht es noch kurz zusammen in unsere Lodge und unser letzter Abend in Colchester neigt sich dem Ende entgegen.
12.09.2011
Wieder gibt es ein ausgefallenes und sehr leckeres Frühstück. Dieses Mal stehen südafrikanische Traditionen im Vordergrund. Als die ersten weißen Siedler nach Südafrika kamen gab es natürlich keine Bäckereien. Brot wurde also selbst zubereitet und die zwei Arten wie sie das bewerkstelligten bekamen wir heute auf den Tisch. Das eine Brot wurde damals über offenem Feuer gebacken, heutzutage gibt es dafür den Grill, die andere Variante wurde zu Siedlerzeiten in Kudufett frittiert. Dieses wurde aber durch normales Pflanzenöl ersetzt. Beide Brote schmecken einfach umwerfend gut. Dazu noch der frische Orangesaft und die selbst gemachten Marmeladen. Ein besseres Frühstück haben wir in Südafrika noch nicht gegessen.
Ein kurzer Besuch in Port Elizabeth zwingt uns zu einem früheren Aufbruch. Allerdings liegt das direkt auf dem Weg, es gibt vernünftigen Kaffee und wir wollen schließlich auch sehen was die Verwandtschaft so macht. Aus den geplanten 30 Minuten werden dann auch nur 60 reale und wir setzen unseren Weg nach Oudtshoorn fort.
Wir fahren nun auf der Garden Route, passieren Plettenberg Bay und landen zum Mittagessen in Knysna. Ein kleines Restaurant, das Anchorage, tafelt uns frischen Fisch und andere Leckereien auf. Auch hier können wir wieder eine Empfehlung aussprechen, echt gutes Essen für wenig Geld.
Kurz vor George geht es dann auf die N12. Ein paar Passstrassen später passieren wir eine Vielzahl von Straussenfarmen und erreichen das Miles Guest House. Auch hier gibt es einen Pool und einen Braai Platz den wir natürlich auch nutzen wollen. Also nach dem Einchecken schnell zurück in einen kleinen Supermarkt und für den Abend eingekauft. Als wir wiederkamen hat der Besitzer schon alles vorbereitet. Das Feuer brennt schon, der Tisch ist eingedeckt, Schüsseln stehen bereit. Wahnsinns Service, damit hatten wir nicht gerechnet.
Wir müssen also nur noch die Korken aus den Flaschen holen und können unser letztes Braai für diesen Urlaub einfach nur genießen. Natürlich haben wir zuviel gekauft und da es zu schade um das gute Fleisch ist fragen wir den Besitzer noch ob es sich nicht zu uns setzen möchte, was er auch gerne macht und bei dem einen oder anderen Glas Wein auch noch ein paar Anekdoten aus seinem Leben erzählt. Die kleinen Gästehäuser sind in der Hinsicht einfach die bessere Wahl zu den Hotels da es hier viel familiärer und freundlicher ist. Da wir für den nächsten Tag genug vor haben wird dieser Abend dann auch nicht sehr lang. Abräumen müssen wir übrigens auch nicht, auch dafür wird gesorgt.
13.09.2011
Unser Frühstück findet an einem Tisch aus der Kolonialzeit und von einer alten Dame, die sicher aus der gleichen Zeit stammt, serviert. Eine Glocke auf dem Tisch falls wir noch etwas benötigen. Wir fühlen uns etwas herrschaftlich bekommen aber nur das übliche englische Frühstück mit Toast, Marmelade, Bacon, Eier usw. Immerhin ein frischer Obstsalat mit Joghurt, aber nicht zu vergleichen mit dem leckeren Brot aus Colchester.
So einiges hatten wir geplant und da wir den Tag nicht überladen wollten strichen wir die Straussenfarm aus dem Programm. Unsere ersten Anlaufstellen waren die Cango Caves. Eine ziemlich große Tropfsteinhöhle die zu den schönsten der Welt gehören soll und nebenbei auch noch ein Earthcache ist den wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen. Da ich bislang nur die Attahöhle im Sauerland kannte war die Erwartung natürlich groß, sollte aber auch nicht enttäuscht werden. Wir wurden durch mehrere Kammern mit sehr imposanten Tropfsteingebilden geführt. Zwischenzeitlich überzeugte uns unser Guide mit seiner Stimme von der beeindruckenden Akustik der Höhle. Nach gut einer Stunde sahen wir wieder Tageslicht und waren uns einig dass sich der Besuch absolut gelohnt hat.
Da wir schon bei Cango waren, stand als nächstes die Cango Wild Life Ranch an. Das hört sich aber leider besser an als es wirklich war. Im Grunde ein Zoo mit einer Aufzuchtstation für Geparden und Tigern. Letztere werden in Asien ausgewildert, erste bleiben in Südafrika. Wir machten eine Führung durch den Zoo mit und erfuhren so noch ein paar Dinge über die afrikanische Tierwelt. Ganz interessant aber eben nicht das was wir erwartet hatten.
Unsere nächste Station ist die Buffels Drift Lodge. Wir wollen eine Jeepsafari machen und anschließend dort zu Abend essen. Da hier wirklich überall absolute Nebensaison ist bekommen wir auch sofort unsere Karten für die Fahrt und auch ein Tisch ist problemlos zu reservieren. Wir werden dann auch pünktlich von einem Ranger zu einem Jeep gebeten. Es geht gleich los und kaum um die nächste Ecke sehen wir dann auch schon Gnus und ein paar Springböcke. Danach folgt erstmal nichts. Wir fahren durch die zugegeben sehr schöne Landschaft aber von Tieren weit und breit nichts zu sehen. Auf einem höheren Berg halten wir an und entdecken in weiter Entfernung Giraffen. Es gibt also doch noch Tiere wenn auch kaum zu erkennen. Wir sind froh um unsere Ferngläser. Weiter geht es und wir kommen immerhin einer Giraffenfamilie mit einem Jungen nah genug um ein paar gute Fotos zu bekommen. Danach geht es auch schon wieder zurück. Ein paar Nyalas, zwei wegtauchende Flusspferde und ein paar Wasservögel gab es noch vor die Linse, das war's dann auch schon. So enttäuschend hatten wir das in einem Privatpark nun wirklich nicht erwartet. Für Tierbeobachtungen absolut nicht zu empfehlen.
Der Tisch für unser Dinner war auf der Terrasse direkt am See. Wir konnten einen wunderschönen Sonnenuntergang in den Swartbergen bei einem sehr gelungenem Essen genießen. Das versöhnte dann doch wieder die misslungene Safari. Für ein Abendessen also sehr zu empfehlen nur die Jeepsafaris sollte man lassen.
In ein paar Minuten haben wir wieder das Miles Guesthouse erreicht und wir schlüpfen unter die warmen Decken. Zum ersten Mal haben wir hier die Heizdecken benutzt denn vom Abendessen sind wir doch etwas durchgefroren und geheizt wird in den Häusern nicht wirklich. So kam uns das Seniorenutensil doch ganz genehm daher...
14.09.2011
Frühstück wie gehabt, schnell den Wagen beladen und dann ging es wieder durch die Berge zurück zur Küste. Wir fahren wieder über George was zwar weiter ist aber wir haben eine große Mall gesehen die wir noch besuchen wollen. Nix großartiges, eben eine Mall, aber da wir genug Zeit haben bummeln wir dort einmal durch.
In Mosselbay verlassen wir kurz die N2 und schauen uns den Ort etwas an. Ein sehr malerischer Küstenort mit Leuchtturm und allem was zu einem malerischen Küstenort so gehört. Wirklich schön, hier kann man sicher auch ein paar nette Tage verbringen. Wir wollen aber weiter nach Stillbaai und setzen unsere Fahrt nach einem Eis dann auch fort.
wir folgen der N2 noch eine Weile und biegen dann nach Süden auf die R305 ab. Unser Navi bringt uns zielsicher vor das Buttercup Guesthouse wo wir die nächsten beiden Nächte verbringen werden. Aber zunächst erstmal die Ernüchterung: Niemand ist da und macht auf unser Klingeln hin auf. Zum Glück gibt es aber eine Telefonnummer an der Tür und nach einem kurzen Telefont ist die Besitzerin ein paar Minuten später auch schon da und führt uns in unsere Zimmer. Alles sehr nett eingerichtet, zwischen zwei Zimmern ist noch ein großer Wohnraum mit Kamin und davor eine Terrasse. Dort erzählen wir dann warum wir gerade Still Baai als Ziel ausgewählt haben, wegen den Walen, uns schon zeigt sie auf die Bucht in der sich tatsächlich Wale tummeln. Wir haben also richtig gewählt. Für den nächsten Tag müssen wir schon Frühstückskarten ausfüllen damit sie wissen was sie für jeden zubereiten müssen. Nette Idee, aber wer weiß schon was man am nächsten Tag gerne essen möchte? So groß ist die Auswahl aber nicht so dass wir schnell unsere Bestellungen aufgeben können.
Zu Mittag sind wir in einem netten kleinen Cafe wo wir mit ein paar kleinen Snacks unsere Bäuche füllen. Danach geht es erstmal auf die andere Seite der Bucht um den Walen etwas näher zu kommen. Viel kann man zwar nicht sehen aber sie kommen immer wieder raus, blasen und spielen mit den Wellen. Ein wirklich faszinierender Anblick der einen eigentlich nur los lässt da es hier stark windet und der Frühling noch nicht angekommen ist.
Auf der Rückfahrt suchen wir noch kurz nach einem Cache und fahren anschließend noch auf der anderen Buchtseite an den Strand. Stillbaai gefällt uns von allen Seiten. Ein hübscher kleiner verschlafener Ort an dem man außer relaxen auch eigentlich gar nichts machen kann.
Die Restaurantempfehlung für den heutigen Abend ist On the Rocks. Leider nicht zu Fuß zu erreichen, da auf der anderen Seite der Bucht gelegen, gefällt uns die Karte aber sehr. 1 kg Rumpsteak für knapp 10 Euro ist uns dann aber doch zu viel. Es gibt aber auch kleinere Fleischstücke und dass wir den Kamin im Rücken knistern hören macht die Atmosphäre nur gemütlicher. Ein sehr gutes Restaurant was wir für den morgigen Tag gleich vormerken.
15.09.2011
Unser Frühstück ist wieder mal im englischen Stil, wird serviert mit frischen Omeletts bzw. dem was wir letzten Abend auf unseren Kärtchen eingetragen haben. Kaffee ist ebenfalls gut, was will man mehr. Da wir zum Entspannen hier sind verfolgen wir unsere Planung auch strikt und machen außer Wale schauen auch erstmal nichts. Ein paar Caches wollen wir aber noch heben und so schwingen wir uns in unseren H1 und erreichen einen netten Park in dem wir eine wenig spazieren gehen, den Cache loggen und dann erschreckend feststellen dass in 15 Minuten das große Aale füttern losgeht. Natürlich kommen wir etwas zu spät, sehen als das große Fressen nicht von Anfang an können aber noch verfolgen wir sie ein Gruppe von Ornithologen um einen Teich versammelt hat und jemand etwas Fleischiges ins Wasser hält. Tatsächlich kommt ein Aal und schnappt sich etwas von dem Fleischbrocken. Hier scheint das die wohl großartigste Attraktion des Ortes zu sein, wir finden es eher ... langweilig. Am Teich angeschlossen ist noch ein kleines Museum über Still Baai. Das ist wirklich einen Besuch wert und hat zahlreiche Fotos und Exponate seit der Gründung des Ortes zu bestaunen.
Das Mittagessen findet wieder in dem kleinen Cafe statt. Gestärkt wollen wir noch in die Dünen. Ein kleiner Spaziergang durch das Naturschutzgebiet und ein Cache locken uns hierher. Da wir keine Karte dabei haben irren wir etwas in der Gegend rum denn die Dünen sind recht hoch bewachsen und lassen keine Sicht über das Gelände zu. Wege gibt es zwar, auch stehen auf Hinweisschildern mehrere Orte aber wirklich helfen tut das nicht. Instinktiv wählen wir dann aber doch die richtige Strecke und erreichen den höchsten Punkt der Düne mit einem fantastischen Ausblick. Die Mühe hat sich gelohnt und nach dem Eintragen im Cachelogbuch finden wir den Weg im ersten Versuch zurück zum Auto.
Ein weiterer Ausflug steht an. Auf dem Hinweg nach Still Baai sind wir an einer Olivenfarm vorbeigekommen und wir haben auch die Empfehlung erhalten diese zu besuchen. Sehr weit weg liegt sie auch nicht, also fahren wir kurzer Hand hin. Wir parken vor einem geschmiedeten Tor hinter dem uns Olivenbäume und ein Kiesweg erwarten. Wir erreichen eine große Scheune welche sehr rustikal eingerichtet ist. Kaum drinnen werden wir schon von einer netten Damen begrüßt die uns auch gleich etwas zum Probieren fertig machen möchte. Sie kommt kurz darauf mit einer Platte wieder auf der sich frisches Brot, eine Schale Olivenöl und eine mit Oliven befinden. Die Oliven sind nix, aber das Olivenöl schmeckt genial. Da kam das Öl auch käuflich erwerben kann schlagen wir zu. Neben zwei Flaschen geht noch ein Glas Honig mit welches wir zwar nicht probieren konnten, aber afrikanischen Honig hatten wir auch noch nicht.
Damit ist der Tag auch schon wieder um und wir begeben uns wieder in das On the Rocks. Wieder sitzen wir am Kamin, wieder schmeckt hier alles ausgezeichnet und wieder trauen wir uns nicht an das 1 kg Rump. So groß war der Hunger leider doch nicht.
16.09.2011
Unsere letzte Etappe beginnt wieder mit einem leckeren Frühstück. Danach geht es über die R305 zurück auf die N2 um diese dann kurz hinter Swellendamm zu verlassen. Über die R319 erreichen wir dann Kap Agulhas, den südlichsten Punkt Afrikas. Auch hier nehmen wir einen Cache mit, machen die Pflichtfotos am Denkmal und machen uns wieder auf den Weg. Da wir noch etwas Küste sehen wollen entscheiden wir uns nicht zur N2 zurück zu kehren und fahren über eine kleine Verbindungsstrasse und die R317 zur R43 welche uns durch das bereits vertraute Gansbaai und De Kelders nach Hermanus führt. Hier merken wir schnell dass wir zum Wale schauen am richtigen Ort sind denn ein Walausrufer tönt immer wieder in sein Horn um auf die sich in der Bucht befindlichen Wale aufmerksam zu machen. Zunächst essen wir aber zu Mittag um uns dann an das Ufer zu setzen und die Wale zu beobachten. Das nächste Mal werden wir hier sicher mehrere Tage einplanen denn zum einen gibt es hier deutlich mehr Wale als in Still Baai und hier ist auch sehr viel mehr los.
Wir bleiben auf unserer weiteren Fahrt an der Küste, wechseln auf die R44 und umfahren den Kogelberg auf einer wunderschönen Küstenstrasse. Es gibt überall Aussichtspunkte mit Parkplätzen und an einem blickt eine Gruppe gespannt aufs Meer. Also halten wir auch an und sehen zwei Wale die langsam die Küste entlang dümpeln. Sogar in Hermanus waren wir nicht so nah dran und wir schießen so unsere letzten Walfotos, bzw. Filme.
Durch Strand und Somerset West erreichen wir die Strasse Richtung Stellbosch und kurz davor dann unsere letzte Unterkunft, das Rosenview. Die Aussicht ist wirklich toll, Rosen sehen wir keine und auch die Zimmer sind etwas klein und muffig. Dazu ist es noch kalt und eigentlich hatten wir uns den letzten Abend doch etwas stilvoller vorgestellt. Na ja, macht nix. Wir erfahren dass es Richtung Stellenbosch ein kleines Einkaufszentrum mit einem guten Italiener geben soll, also fahren wir hin und sind überrascht denn das Restaurant sieht richtig edel aus. Edel sind auch die Weine, Preise sowieso, aber das Essen war ausgezeichnet. So war die Unterkunft zwar nicht der super Abschluss, das Essen dafür aber dann schon.
Unser letzter Tag bevor es zurück nach Deutschland geht beginnt mit einem mittelmässigen Frühstück und einem Trip nach Stellenbosch dass ich mir auch irgendwie schöner vorgestellt habe. Weinstädte an der Mosel sehen da tatsächlich hübscher aus. Es hält uns hier also nicht viel, deshalb fahren wir noch mal die Küste zurück an der wir gestern die Wale gesehen haben. Die sehen wir zwar nicht, machen dafür aber noch einen weiteren Abstecher nach Betty's Bay in der sich eine Pinguinkolonie befindet. Als wir am Parkplatz aussteigen stellen wir fest, dass Wegweiser nicht von Nöten sind denn der äußerst strenge Geruch weist uns den Weg. Sehr drollig anzuschauen, mit Jungen die noch teilweise Babygefieder tragen hat sich der Ausflug dennoch gelohnt und den Geruch nimmt man nach einiger Zeit auch nicht mehr so streng war. Wohnen möchte man hier allerdings nicht.
Nun geht es nach Kapstadt. Dort wollen wir noch mal an die Waterfront, uns wieder mit Verwandtschaft treffen und die letzten Andenken kaufen. Je näher wir der Waterfront kommen umso bekannter ist die Gegend und so finden wir auch in die Tiefgarage. Unser Treffpunkt ist die Drehbrücke, wir finden uns auch sofort und als geeigneter Platz zum Trinken und Essen wird tatsächlich das Paulaner gewählt. Im Anschluss bummeln wir dann noch durch das riesige Einkaufszentrum, bestaunen ein bestimmt 15 Meter hohes Männchen aus Colakisten, fahren dann zum Flughafen um in Windeseile den H1 zurück zu geben. Einchecken konnten wir per Internet schon nach dem Frühstück so dass wir schnell unsere Boardingpässe in der Hand und unser Gepäck aus der Hand hatten.
Essen wollten wir vor dem Flug noch im Spur, aber der hatte gerade wegen irgendetwas geschlossen. Wir fragten bei der Information nach wo man denn noch was bekommen könnte, sie verwiesen auf das Spur und als wir meinten dass es zu hätte wurde sofort dort angerufen was dort los sei. Schließlich wurde das Restaurant tatsächlich für uns wieder geöffnet. So schmissen wir unsere letzten südafrikanischen Steaks ein, gingen dann zu unserem Flieger und traten unsere Heimkehr zunächst nach Amsterdam an.
18.09.2011
Der erste Teil war geschafft und der Flug ging sogar einigermaßen flott um. Trotzdem sind 12 Stunden in der Economy nicht wirklich schön und so waren wir froh unsere Beine wieder etwas bewegen zu können. Nachdem wir irgendwo was gefrühstückt hatten ging es zum Boarding Richtung Bremen. Pünktlich starteten wir bei sehr schlechtem Wetter was uns fast zum Verhängnis wurde. Einem Blitz, der an unserem Fenster vorbei flog, folgten ein lauter Knall und ein ordentliches Absacken der Maschine. Wir hatten gerade unseren ersten Blitzeinschlag in einem Flugzeug erlebt. Nachdem wir hörten, dass die Maschinen liefen und auch sonst alles in Ordnung schien, kam aber leider die Durchsage, dass wir zurück zum Flughafen müssen da die Maschine dort auf Beschädigungen überprüft werden muss. Das Ganze kostet dann leider gute 2 Stunden in denen wir langsam zurück flogen, die Maschine samt Gepäck tauschten und dann noch mal Richtung Bremen starteten. Dieses Mal war jedoch alles in Ordnung so dass wir am frühen Nachmittag dann doch etwas müde in Bremen landeten.