Wir sind nicht nur zum Vergnügen nach Kuba geflogen, auch Tauchen stand auf unserem Programm. Unsere Suche nach einer Tauchbasis war schnell erledigt, nur wenige Schritte vom Hotel sahen wir groß: Diving Center. Wir also rein, aber außer einer Dame, die leider nur spanisch sprach war nix zu sehen. Wir beratschlagten was wir nun machen sollten, da wir noch eine Basis in Varadero gesehen hatten und ich bekam auf einmal den Telefonhörer angereicht. Am anderen Ende der Leitung war ein Guide, er sprach englisch und so machten wir zwei Tauchgänge am nächsten Tag aus.
Soweit, so gut. Der verhandelte Preis (55$ für zwei TG ohne Ausrüstung) stimmte am nächsten Tag dann auch und wir fuhren auf einem Boot raus. Vorab informierten wir uns noch, wohin es denn ginge. Der erste TG ging nach Cajilone, der zweite sollte ein Wracktauchgang (Barco Hundido) werden. Da wir schon viel über den UW-Friedhof von Varadero gelesen hatten, freuten wir uns vor allem auf den zweiten.
Der erste TG war dann auch recht nett, sehr viele Fische, fast nur Weichkorallen, aber eben recht nett. Als alle wieder an Bord waren, fuhren wir 5 Minuten und los sollte der zweite gehen. Ich war sehr überrascht, Obenflächenpausen gehörten hier wohl nicht zum Programm! Wir überzeugten den Guide aber davon, daß wir wenigstens eine Stunde warten werden, bis wir wieder abtauchen und ein paar Tauchen (Amis) durften sich wieder ausziehen. Ich denke, die wären wirklich sofort wieder ins Wasser gesprungen.
Eine Stunde später wurde der Guide dann auch schon nervös und hielt ein Briefing (Wenn Muräne kommt, dann Faust machen!) und wir tauchten wieder ab. Kaum abgetaucht wurden wir an das Briefing erinnert, denn eine recht große, grüne Muräne kam durch uns durch, direkt auf den Guide geschossen. Natürlich hatte er Fisch dabei und fütterte fleißig! Als die Muräne scheinbar satt war, ging es dann ein paar Meter zum Wrack, wo wir doch sehr enttäuscht wurden. Irgendein völlig zerfallener Kutter, der nur noch an ein paar Stellen als ehemaliges Schiff erkennbar war. Wir tauchten also einmal um das Wrack rum, begleitet von einer weiteren Muräne, die aber Ihr Futter beim Guide suchte und kehrten zurück zur Ankerleine. Hier kam die nächste Überraschung: Während wir tauchten hatte die Crew fleissig geangelt, nahm an Bord wohl die Fische aus und warfen die Fischreste über Bord. Die Muräne vom Beginn versuchte sich gerade an einem Makrelenkopf und wir machten, daß wir aus dem Wasser kamen.
Die Rückfahrt war dann erfüllt von Diskussionen, dem Guide erschien das aber als völlig normal, schließlich hatten seine Gäste ja ordentlich was zu sehen bekommen. Wir entschlossen uns spontan, keinen weiteren TG mehr zu machen. Ein anderer Taucher hatte leider schon zwei weitere gebucht und erzählte uns am nächsten Abend den Ablauf: Der erste wie gehabt, beim zweiten durfte er dann eine Gruppe von 4 Franzosen führen (er selbst OWD mit 34 TG, die Franzosen um die 15) weil der Guide sich entschloß lieber Langusten heraufzuholen. Nach 20 Minuten und einigen, zum Glück erfolgreichen, Versuchen, die nach oben schießenden Franzosen wieder auf ihre Tauchtiefe zu bringen, brach er dann den Tauchgang ab und beschwerte sich beim Guide, dem das aber wieder mal völlig egal war.
Sicher ist dies nicht die Regel, es gibt genug andere Tauchbasen auf Kuba, wir würden aber nicht raten, gerade diese aufzusuchen.