Auch dieses Jahr sollte es wieder in die Karabik gehen. Sandra buchte dann auch, zu meinem Entsetzen eine Woche Kuba und im Anschluß 1 Woche Kreuzfahrt. Alle Erinnerungen an "Traumschiff" und ähnliche Gruselserien mit Beteiligung von Rollstuhlfahrern und Sascha Hehn kamen mir in den Sinn. Im Prospekt sah ich mir also zunächst mal das Hotel und das Schiff an was beides nicht schlecht aussah.
Das Hotel:
Kawama war der Name, es hatte 3 1/2 Sterne und, wie wohl mittlerweile üblich, All Inclusive. Noch ein wenig im Bau, die Empfangshalle hatte noch Kioskgröße, und es waren noch nicht alle Zimmer fertig, es gab aber keine Störungen durch Baulärm.
Zunächst bezogen wir ein Zimmer Richtung Straße, was einigermaßen laut, und durch die Nähe zum Restaurant auch etwas übelriechend war. Ein kurzer Gang zur Rezeption bescherte uns dann auch sehr schnell ein Zimmer im inneren der Anlage. die Zimmer waren geräumig, sauber und mit genügend Stauraum für unser Gepäck versehen. Eine Minibar und Fernsehen war ebenfalls vorhanden, die wir aber nicht wirklich nutzten.
Die Anlage war wirklich sehr schön gebaut. Alles war flach gebaut, die Bungalows mit den Zimmern waren zweistöckig, ein schöner Pool und viel grün innerhalb. Animation tagsüber und abends, die allerdings nur von den zahlreichen Italienern genutzt wurde, brachte immer etwas Action in den Tagesablauf.
Der Strand war bislang das Beste was ich gesehen habe. Sauber, genug Liegen, das Wasser natürlich warm, keine Steine oder Gras im Wasser, Palmen oder Sonnenschirme für den Schatten. Schnorcheln konnte man aber vergessen, da es eine reine Sandküste ist. Sicht also sehr trübe und an Riffe nicht zu denken.
Wie schon gesagt hatten wir AI gebucht, dies versprach aber mehr als wir uns nach der DomRep versprochen hatten. Die Cocktails wurde zusammengepanscht, keiner schmeckte wie der andere und die Auswahl war sehr klein. Serviert wurde in dünnen Plastikbechern und schmecken taten sie auch nicht. Wir sind sehr schnell zu Rotwein übergegangen, der zum einen schmeckte und auch überraschenderweise zu keinerlei Katererscheinungen führte.
Es gab mehrere Bars auf der Anlage, welche allerdings zu Unterschiedlichen Zeiten geöffnet hatten. Ein Hauptrestaurant war für Frühstück, Mittag und Abendessen geöffnet, dazu gab es noch ein "Italienisches Restaurant", das man vorher reservieren mußte, aber es hatte sich immer gelohnt. Im Eingangsbereich gab es noch eine kleine "Snackbar" mit Hotdogs und Hamburgern für den kleinen Hunger zwischendurch.
Ausflüge haben wir nicht viele gemacht, Varadero ist eine kleinere Stadt, die wohl nur vom Tourismus lebt. Viele Läden mit allerlei Mitbringseln, wirklich lohnenswert war eine Fahrt mit "Jetskis", allerdings die harmlose Rentnervariante, welche uns durch Mangroven im Norden von Varadero führte.
So viel zum Hotel. Es war ordentlich, sauber und mit dem Strand lohnenswert. Wir hatten viel Spaß und die Woche verging im Flug.
Unser "Traumschiff":
Nach der ersten Woche wurden wir vom Hotel abgeholt und reisten mit dem Bus gen Havanna. Ca. 3 Stunden Fahrt an der Küste entlang zeigte uns traumhafte Eindrücke vom Land. Für eine weitere Reise haben wir sofort beschlossen, dies auch auf eigene Faust zu unternehmen.
An den Slums vorbei ging es dann Richtung Hafen, wo man uns auf dem Schiff schon erwartete. Meine Vorstellungen von einem riesigen Luxusliner mit Altersdurchschnitt 70 aufwärts erfüllte sich nicht. Ganz im Gegenteil: Das Publikum war erstaunlichh jung, nur 500 Passagiere konnte das Schiff aufnehmen und es war nur zur Hälfte gebucht.
Die Valtur Prima ist ein italienisches Schiff und es ging alles sehr locker zu. Am gleichen abend legten wir auch schon ab zur ersten Etappe Richtung Isla de Juventud, der Jugendinsel. Gefahren wurde immer Nachts und so erreichten wir am nächsten Morgen die Insel. Tauchen wurde von Schiff aus angeboten, sollte aber 70 Dollar für einen 45 Minuten TG kosten und da haben wir dankend verzichtet. Im allgemeinen kann man sagen, daß alle Ausflüge die vom Schiff angeboten wurden völlig überteuert waren. Wir vertrieben uns die Zeit also mit Schnorcheln und entdeckten so allerhand im Flachwasserbereich.
Zurück auf dem Schiff ging es dann weiter gen Jamaika. Wer glaubt, Jamaika besteht aus Rastas, Dope, Sonne und Meer hat Recht! Easy going wo man hinschaut. Uns wurde dann auch was zum Mitnehmen angeboten, irgendwo hinten in einem Supermarkt, gut verpackt im Kaffee aber wir haben verzichtet. Ist auch nicht empfehlenswert, da man ordentlich gefilzt wird wenn man wieder aus Schiff geht. Statt geführten Touren haben wir uns mit einem anderen Pärchen (Gruß nach Hof!) ein Taxi genommen und uns rumfahren lassen. War im Endeffekt einiges günstiger, wir haben mehr gesehen, viel über die Geschichte Jamaikas erfahren und hatten mit unserem Fahrer riesigen Spaß.
Nächste Station waren die Cayman Islands, genauer gesagt Great Cayman, auf dem wir wieder Schnorcheln waren. Leider wurde uns auch hier nicht vorher gesagt, daß es Tauchbasen gab. Die Caymans waren wohl zur Piratenzeit beliebte Verstecke der Seeräuber und entsprechend viele Wracks und Tauchplätze gibt es rund um die Inseln. Das die Caymans ein Steuerparadies sind, sieht man schon, wenn man sich ein wenig umschaut. Luxus wohin man schaut, alles sehr sauber (Müll wegwerfen steht mit 1000$ unter Strafe!), aber sehr amerikanisch.
Letzte, und längste, Strecke war dann nach Mexiko, Playa del Carmen. Wir nahmen uns ein Taxi und fuhren vom Hafen in die Innenstadt. Viele Geschäfte mit Souvenirs, heftiges Treiben, Stände mit mexikanischen Fast Food, Supermärkte mit einer Tequilaauswahl die es in sich hatte; alles wie man es sich vorstellte. Der Strand von Playa del Carmen hat uns aber am besten gefallen. Butterweich! Zwar ist die ganze Küste mit Hotels zugebaut, der Strand ist aber öffentlich und lädt zu einem Spaziergang ein. Auch hier eine Tauchbasis nach der anderen, welche mit Booten zu den Riffen vor der Küste fuhren.
Die letzte Tour ging dann zurück nach Havanna und wir hatten dann noch einen ganzen Tag zur Besichtigung übrig. Geschlafen wurde nochmals auf dem Schiff ehe es zurück nach Varadero ging, wo wir unseren Heimflug antraten.
Resume:
Kuba ist auf alle Fälle eine Reise wert. Leider haben wir nicht sehr viel gesehen aber das wenige zeigte uns schon die Schönheit des Landes. Die Cubaner sind sehr höflich, freundlich und zuvorkommend, unser Hotel war für diese Woche ausreichend, unter 4 Sterne würde ich allerdings nicht empfehlen, wenn man länger dort verweilt. Die Kreuzfahrt war zum Glück nicht so wie erwartet. Es ging sehr locker zu und zum Dinner reichte ordentliche Kleidung. Wir haben sehr viel von der Karibik gesehen, alles hatte seinen eigenen Flair. Man sollte aber davon absehen, Ausflüge vom Schiff aus zu buchen. Auf eigene Faust kann man sehr viel Geld sparen und sieht mehr.