Vom 04.09. bis zum 11.09. verbrachten wir auf der Golden Dolphin II. 2005 gebaut ist das Schiff in einem tadellosen Zustand. Große geräumige Kabinen, wir hatten das Glück eine Kabine mit Doppelbett auf dem Sonnendeck zu bekommen, das übliche kleine Bad mit Dusche, Toilette und Waschbecken, dafür aber ausreichend Stauraum und sogar ein Safe machten die Woche in der Kabine, obwohl wir ausschließlich zum Schlafen und Duschen dort waren, sehr angenehm. Einen Blick in die unteren Kabinen konnte ich auch kurz werfen und auch diese sind überraschend groß.
Eingecheckt wird immer Donnerstags, dann verbringt man leider noch eine Nacht im Hafen und Freitags geht es dann endlich raus aufs Meer.
Maximal 4 Tauchgänge, davon ein Nachttauchgang, werden pro Tag angeboten, Nitrox ist bis auf den ersten Tauchgang für Zertifizierte frei und beträgt, da Membrananlage, immer um die 32%. Für alle Tauchgänge auch ein guter Mix, die Rosalie Möller, welche ja etwas tiefer liegt sind wir wegen zuviel Wind nicht angefahren.
Der Tagesablauf war wie auf Safaribooten üblich: Schlafen - Tauchen - Essen - Schlafen usw. Als ersten Tauchplatz haben wir Shaab El Erg angefahren um uns für die Folgewoche auszubleien und einzutauchen. Kein Checktauchgang mit Maske ausblasen und sonstigem Firlefanz. Jeder machte den Check für sich. Allgemein hat man sich beim Tauchen nirgendwo bevormundet gefühlt. Ein dickes Lob schon mal an Rudi und Mohammed, unsere Guides, die man eigentlich nur beim Briefing, welches stets das wiedergab, was man unter Wasser vorfand, so richtig zur Kenntnis genommen hat.
Nach diesem Tauchgang ging es zu Abu Nuhas. Ein Riff das 4 Wracks bietet. Leider hatten wir auch hier sehr viel Wind, so dass wir nur die Giannis D. und die Carnatic betauchen konnten. Vielleicht sollte man die Zodiacs mit etwas mehr Leistung ausstatten, aufgrund der Wellen wäre es auf alle Fälle nicht ratsam gewesen, das Riff weiter nördlich anzusteuern.
Wie dem auch sei, zwei sehr schöne Wracks und dank guter Sicht auch durchaus fotogen.
Das nächste Wrack war die Dunraven vor dem Ras Mohammed. Ich finde es nicht so spektakulär da Kiel oben liegend, aber eine grosse Anzahl von Glasfischen machen auch dieses Wrack sehenswert.
Die nächsten Tauchgänge machten wir am Shark Reef Richtung Yolanda. Meines erachtens immer noch eines der schönsten Riffe im Roten Meer. Tiefen Blau unter einem, super Sicht und toll bewachsende Wände voller Fisch. Taucherherz was willst Du mehr? Da wir mit dem Safariboot unterwegs waren tauchten wir auch ausserhalb der Tauchzeit der Tagesboote von Sharm El Sheich, hatten also auch diese Riffe für uns. Super!
Weiter geht es zur Thistlegorm. Zwar schon mal betaucht, allerdings noch nicht mit Videoausrüstung war ich sehr auf die Strömung gespannt die vielleicht doch die Pläne etwas durcheinander werfen konnte, aber da war nichts. Nur beim ersten Austauchen hatten wir ein bisschen, aber das war kaum nenneswert und so machten wir hier auch gleich einen Nachttauchgang. Auch diesen ohne jegliche Strömung, dafür ist gerade dieser Ort dann doch sehr düster um nicht zu sagen gruselig. Auf alle Fälle ein unvergessliches Erlebnis mit Wiederholungsgefahr.
Nach einem weiteren Tauchgang an diesem Wrack ging es schon so langsam zurück Richtung Small Gubal Island. Auch hier liegt ein kleines Wrack, allerdings schon recht verfallen. Um so sehenswerter waren hier zwei kämpfende Riesenmüränen die sich gegenseitig in den Schwanz bissen. Wer den Tauchführer Rotes Meer beseitzt, der dürfte ein ähnlichen Bild schon mal gesehen haben. Wir hatten es nun mal live! Auch einen Nachttauchgang machten wir hier, ohne dass wir die Muränen wiedergetroffen haben. Dafür halfen wir einem Feuerfisch mit unseren Lampen etwas bei der Jagd :-)
Am nächsten Tag wollten wir, so Allah uns gut gestimmt war die Rosalie Möller anfahren. Leider machte uns der Wind einen Strich durch die Rechnung, zumindest teilte uns Rudi mit, dass es zwei weitere Schiffe wohl probiert hätten, aber auch aufgrund der Wellen wieder wegfahren mussten. Schade, denn gerade deshalb hatten wir uns für dieses Schiff entschieden. Aber was solls, wegschippern wird das Wrack ja nicht, und so haben wir einen Grund, wieder hierher zu kommen.
Die nächsten Tauchgänge waren nicht besonders erwähnenswert, nett, und recht gut erhaltene Riffe, aber eben nichts spektakuläres mehr.
So liefen wir Mittwoch mittag leider schon wieder im Hafenbecken des Hilton Hurghada ein und verbrachten die letzten 24 Stunden auf dem Boot wie üblich mit Essen, Trinken, Schlafen, Essen und Koffer packen.
Resume:
Ein sehr schönes neues Schiff mit guten Guides. Das Essen war manchmal etwas kalt, aber durchweg lecker. Das einzige was etwas negativ auffiel war, dass man das Visum an Bord mit 20 Euro bezahlen musste. Dieses hätte am Flughafen 15 Dollar gekostet. Aber was solls...
Empfehlen kann man dieses Boot auf alle Fälle.