Sehr früh morgens sind wir zum Check In auf dem Bremer Flughafen. Der Schalter der KLM ist noch ziemlich leer, kein Wunder um 5 Uhr morgens, und deshalb geht der Check In auch recht flott von statten. Pünktlich heben wir dann um halb 7 Richtung Amsterdam ab. Sogar einen kleinen Snack gibt es auf dem kurzen Flug: Natürlich ein Käsebrötchen und etwas süßes Gebäck. Lecker, ein erstes Frühstück haben wir hinter uns.
In Amsterdam angekommen suchen wir uns erstmal eine nette Lokalität für ein richtiges Frühstück denn erstens haben wir einige Zeit bis zu unserem Weiterflug und zweitens hat die Martin Air unseren Flug leider über Cancun gelegt. Statt der erhofften 10 Stunden Flug sind wir nun insgesamt noch mal 16 Stunden unterwegs. Dafür brauchen wir natürlich eine ordentliche Stärkung.
Immerhin hebt unsere Maschine mit nur 20 Minuten Verspätung ab, das lässt dann doch noch auf eine relativ pünktliche Ankunft hoffen. 11 Stunden und 20 Minuten sind für den Flug berechnet und die Zeit will gar nicht vergehen. Das Unterhaltungsprogramm ist recht mager, für Filme muss man entweder auf die Comfort Class upgraden oder sich einen Player leihen. Für beides sind wir aber dieses mal zu geizig und so begnügen wir uns mit Zeitschriften, MP3 Player und einer PSP.
Jeder Flug geht aber mal zu Ende, runter kommen sie eben alle, und so weckt uns der Pilot mit einer sehr harten Landung. Vor 1 ½ Jahren ging bei einer Maschine der Martin Air das Fahrwerk kaputt, nun wissen wir auch warum! Der eigentlich nicht geplante Zwischenstopp in Cancun verspricht vielleicht aber frische Burritos, so dachten wir zumindest da wir zum Tanken aus der Maschine mussten. Auf dem Weg sahen wir auch schon die Snackbar, wurden dann aber leider wieder in einen Bus geführt der uns zur anderen Seite des Flugzeugs zu einer Wartehalle brachte. Keine Burritos, keine Getränke nur 60 Minuten Wartezeit in dieser stickigen Kammer. Es ging dann wieder in den Bus, sprich den Weg wieder an der Snackbar zurück in den Flieger. Wieder auf unsere Sitze und noch mal 45 Minuten zurück nach Havanna. Immerhin war die Maschine wirklich pünktlich, wir waren also wie geplant um 20:45 Uhr Ortszeit in Havanna.
Die Einreise war problemlos. Die Visa haben wir im Voraus schon bekommen und ausgefüllt, am Schalter wird ein Foto gemacht und schon ist man fast drin. Es fehlt noch ein weiteres Formular wo man eventuelle Grippe, Erkältungen und ähnliches angeben muss.
Dann aber los zum ausgeschilderten Gepäckband, welches natürlich das falsche ist. Ein Officer schickt uns auf die andere Seite, zum Glück brauchen wir aber keinen Grippezettel mehr ausfüllen. Dann heißt es warten auf das Gepäck. Wie jedes Mal hoffen, dass alles dabei ist. Nach einer ewigen Zeit kommen sogar die ersten Sachen und bis auf eine Tasche dann auch der Rest. Leider bleibt es dabei, das Band stoppt und irgendjemand gibt zu verstehen, dass es das war. Immerhin ist es eine Tauchtasche und da wir ja noch zwei Nächte in Havanna haben, ist das erstmal nicht so schlimm. Also ab zu Lost & Found, Meldung gemacht, Quittung bekommen und nun ab zum Hotel.
Draußen soll uns jemand erwarten und ist selbstverständlich nicht da. In unseren Unterlagen befindet sich aber Plan B. Wir sollen uns in diesem Falle an einen Schalter wenden, dieser ist da, weiß Bescheid und lässt uns dann auch ein Taxi kommen welches uns zum Plaza, unserem Hotel für die nächsten beiden Nächte, bringt. So war zumindest der Plan. Im Hotel angekommen hat man uns zwar erwartet, aber uns wurde mitgeteilt dass die Etage auf dem unser Zimmer liegt leider kompletten Stromausfall hat und wir für eine Nacht in ein anderes Hotel umziehen müssen. Da wir mittlerweile müde genug waren um auch das über uns ergehen zu lassen warteten wir also noch mal kubanische 5 Minuten auf ein Taxi welches uns zu unserem Übergangshotel dem Riviera bringen sollte.
Dort angekommen bekamen wir auch gleich unsere Zimmer. Da wir die Ankunft dann auch endlich mal begießen wollten, gab es zum Abschluss noch Cuba Libre und Sandwiches und dann ging es endlich ins Bett.
Unser erster Morgen in Havanna. Wir haben beschlossen zu frühstücken, dann ins Plaza zurück mit anschließendem Stadtrundgang. Vom Frühstück war leider nichts mehr zu sehen. Außer Brot und Omeletts waren sämtliche Platten abgegessen und nachgelegt wurde auch nichts. Erstaunlich, da wir gar nicht so spät da waren und noch rund eine Stunde frühstückszeit war. Der Kaffee war ungenießbar, die Säfte ebenso. Alles in allem eine einzige Katastrophe.
Zurück im Plaza konnten wir aber dann gleich in unsere Zimmer. Einfach aber funktionell. Minibar war nicht gefüllt, aber es kamen dann noch 4 Flaschen Wasser. In der Lobby ist eine kleine Bar und hier bekamen wir endlich einen vernünftigen Kaffee. Eine kleine Wechselstube ist ebenfalls im Hotel. Ob wir nun gut getauscht haben wissen wir auch nicht so genau. Jedenfalls haben wir jetzt Bargeld welches wir auch für das Maria La Gorda brauchen. Das Hauptaugenmerk lag aber noch auf unserem fehlenden Koffer und da wir ja am nächsten morgen schon weiter nach Maria La Gorda weiterfahren würden hofften wir auf baldiges Eintreffen.
Da wir außer Warten ja nicht viel machen konnten machten wir uns auf den Weg, Havanna zu erkunden. Die Altstadt ist wirklich toll anzuschauen. Überall wunderschöne Gebäude, die aber auch mal bessere Zeiten gesehen hatten. Auf den Strassen immer wieder Oldtimer, mal super erhalten, mal fragt man sich was sie überhaupt noch zusammenhält. Da unser Frühstück ja sehr bescheiden war und es mittlerweile auch schon Mittag ist kommt uns eine Bar mit Live Musik sehr gelegen. Der Kellner versprach uns die besten Cocktails Kubas, eine kleine Auswahl an Speisen gab es auch, also suchten wir uns einen Tisch nicht ganz so nahe an der Band, die sehr laut, aber gar nicht so schlecht war. Essen war ok, die Cocktails gingen auch, dazu kubanische Musik, eigentlich ging es uns sehr gut. Weiter ging es zur Kaimauer die sich komplett entlang Havanna erstreckt. Es war etwas windig und damit hatte das Meer auch höhere Wellen die dann gegen die Kaimauer schlagen und mehrere Meter hohe Gischt schlagen. Ein fantastisches Schauspiel was es wohl nur hier gibt. Weiter durch die Altstadt kamen wir zu einer Fußgängerzone mit vielen Geschäften, Ständen und einer Art Markthalle mit allerlei Souvenirs. Für Maria La Gorda kaufen wir uns noch ein paar Flaschen Rum, da wir ja nicht wissen, was es vor Ort so gibt. Auf dem Rückweg zum Hotel machen wir noch mal an einer Bar halt. Unsere ersten Mojitos stimmen uns nun endgültig auf Kuba ein. Ein schöner Blick auf einen Platz, viele Oldtimer ein paar Prostituierte die abwechselnd ältere Herren ins Hotel begleiten belustigen unseren Nachmittag.
Zurück im Hotel fragen wir erstmal nach unserer Tauchtasche aber wieder nichts. Wir sollen nach dem Abendessen noch mal nachfragen. Also frisch machen und ab zum Essen. Da wir keine Lust haben noch etwas zu suchen essen wir in einem der Restaurants im Hotel. Es gibt ein italienisches Restaurant in dem aber auch die Karte aus dem anderen Restaurant gilt. Etwas merkwürdig aber so ist für alle was dabei.
Mit gemischten Gefühlen fragen wir nach dem Essen nochmals wegen dem Gepäck nach und leider ist wieder nichts in Havanna angekommen. Müde gehen wir ins Bett und hoffen auf den nächsten Tag.
Geschlafen haben wir gut und zum Frühstück geht es mit dem Aufzug nur einen Stock höher. Etwas besser als das im Riviera, zumindest sind die Platten noch nicht leer gefressen. Der Kaffee ist derselbe aber wir wissen ja dass es unten an der Bar besseren gibt. Dorthin begeben wir uns dann auch, nachdem wir unser Gepäck für den Transfer nach Maria La Gorda zusammengepackt haben. Etwas Wartezeit reicht für einen letzten Kaffee, an der Rezeption sagen wir wegen unserer Tauchtasche nochmals Bescheid dass sie uns ins Maria La Gorda nachgestellt werden soll und dann kommt auch schon unser Busfahrer. Ein eigenartiger Kauz, sehr Machohaft und laut, hilfreich insofern dass er sich gleich die kleinste und leichteste Tasche schnappt und uns die schweren Koffer lässt. Egal, es sind nur ein paar Schritte zum klimatisierten Bus. Die Koffer finden alle Platz, drinnen ist die Klima an und da wir wohl die einzigen sind, ist auch recht viel Platz für uns da. Nur eine Frau und ein Kind ganz vorne im Bus sind noch anwesend, sehen aber nicht nach Touris aus. Die Fahrt soll 5 Stunden dauern mit einer Pause nach der Hälfte in der Nähe von Pino del Rio. Es geht erstmal aus Havanna raus und das dauert auch eine ganze Weile. Die Hauptstadt Kubas ist doch größer als man denkt. Schließlich geht es auf so etwas wie eine Autobahn, zumindest 2-spurig in jede Richtung. So kommen wir recht flott voran und können die kubanische Landschaft bewundern. In der Ferne sehen wir Gebirgszüge, davor sehr viel Viehzucht und viele Felder. Ab und zu mal Reisfelder und kleinere Städtchen sowie Seen und viel Grün. Vielleicht hätten wir uns doch ein Auto mieten und die Strecke gemütlich abfahren sollen. Unser Fahrer fährt aber sehr sicher und nach etwa 2 ½ Stunden halten wir an etwas was wie eine Rastanlage ausschaut an.
Ein kleines Tabakfeld mit einer Hütte in der die Blätter getrocknet werden, ein Souvenirshop, ein kleines Restaurant mit frisch gepresstem Orangensaft (sehr lecker!) und eine sehr saubere Toilette erwarten hier wohl recht viele Touristen. Da wir ja dazu gehören genehmigen wir uns natürlich ein Glas Saft mit Rum, besuchen die Toilette und schauen uns brav die getrockneten Tabakblätter an.
Weiter geht es mit dem Bus Richtung Maria La Gorda. Kurz nach Pino del Rio sammeln wir noch jemand ein. Wir vermuten einen Angestellten vom Maria La Gorda. Ab jetzt wird die Strasse auch etwas schlechter und wir halten auch öfter mal an. Zunächst haben wir eine Familienzusammenführung, Mutter und Kind wir zum Vater gebracht, dann begrüßt unser Fahrer in diversen Dörfern noch ein paar Frauen, wir wissen nicht warum, und schließlich wird irgendwo noch ein Sack Bohnen eingeladen. Auf dem letzten Stück gibt es aber dann keine weiteren Verzögerungen was aber auch daran liegt, dass es hier nur noch die eine Strasse zum Maria La Gorda gibt.
Die Zeitplanung unseres Busfahrers war jedenfalls trotz oder wegen der vielen Stopps sehr genau denn wir sollten um 13:30 Uhr ankommen und um kurz vor halb waren wir dann auch hier.
An der Rezeption angekommen bekamen wir unsere Schlüssel im Tausch gegen die Vouchers. Dann machten wir uns auf den Weg zu den Bungalows. Wir hatten uns die Gartenbungalows ausgesucht da diese neuer sind und die Strandbungalows pro Tag nochmals 5 CUC kosten sollten. Leider fanden wir unsere Nummern dort nicht also zurück zur Rezeption und nachfragen. Jetzt erzählte man uns freundlicherweise, dass uns unsere Reiseveranstalter ohne weitere Kosten in die Strandbungalows umgebucht hatte, da im Moment in der Nähe der Gartenbungalows gebaut wird und es wohl etwas lauter sei.
Also ab in die Strandbungalows, zumindest in einen da es ja erst halb zwei war, eigentlich erst um 16:00 Uhr Check In ist und somit erst einer fertig war. Egal, wir packen die Koffer erstmal in das fertige Zimmer und gehen ins Restaurant etwas essen. Die nächste Überraschung ist da: Auf der Karte gibt es neben Fisch und Meeresfrüchten eigentlich so gut wie nichts. Harte Zeiten für Nicht-Fischesser. Einige Pizzen, davon allerdings die meisten mit Fisch, Spaghetti mit Tomatensauce und Pommes stehen dem Fleischesser zur Verfügung. Die Getränkekarte verspricht schon mehr. Verschiedene lokale Biere, Softdrinks und sogar eine Cocktailkarte zu sehr günstigen Preisen. Im Shop nebenan gibt es Wasser im 5l Kanister. Ganz gut weil die erstens billiger sind, und wir zweitens noch kleine Flaschen zum umfüllen fürs Boot haben. Sofern wir denn noch unsere Tauchausrüstung bekommen. So führt uns der Weg auch erstmal wieder zum Telefon. Etwas abenteuerlich kaufen wir eine Telefonkarte mit Rubbelcode. Dahinter verbirgt sich eine recht lange Zahl, die nach einer Ziffernkombination eingegeben werden muss. Danach dann noch mal #,die Rufnummer und noch mal #. Klappt aber tatsächlich und wir haben wieder Kenia in der Leitung. Kenia ist unsere Ansprechpartnerin die sich seit Havanna um unser Gepäck kümmert. Leider hat sie wieder keine Nachricht und so langsam schwindet unsere Hoffnung die Tauchtasche samt Ausrüstung noch mal wieder zu sehen.
Immerhin ist unser Zimmer mittlerweile fertig und so können wir auch unsere vorhandenen Koffer auspacken. Raum ist eigentlich genug im Zimmer, es fehlt eigentlich nur ein Schrank oder eine Kommode. Aber es ist genug Ablagefläche vorhanden, also bekommen wir alle unsere Sachen irgendwo gestapelt. Ein Kühlschrank ist ebenfalls vorhanden, Ein Fernseher mit einigen spanischen Programmen, Klimaanlage, mehrere Steckdosen, eine davon sogar mit 220 Volt, aber alle mit US Steckern. Einen Adapter haben wir von Nautilus Tauchreisen sogar mit unseren Unterlagen bekommen, eine Mehrfachsteckdose sorgt für genügend Anschlüsse für diverse Ladegeräte. Ein Tresor ist ebenfalls im Zimmer, unser Zimmerschlüssel passt dort aber nicht. Wahrscheinlich kostet der extra, wir vertrauen auf die kubanische Ehrlichkeit und packen unsere Wertsachen so ins Zimmer.
Da es hier ziemlich windet ist es auch deutlich kälter als wir es erwartet haben. So entfällt erstmal der obligatorische erste Sprung ins Wasser. Außerdem ist die Zeitumstellung auch noch spürbar und so verbringen wir den Nachmittag damit unsere Kameraausrüstungen zusammen zu bauen, die Anlage zu erkunden und wieder mal dem Koffer hinterher zu telefonieren. Wie immer erfolglos und so langsam ist es dann auch schon Zeit für das Abendessen. Wir haben Halbpension gebucht. Damit steht uns ein Buffetrestaurant zur Verfügung. Es gibt Tische drinnen und auch draußen auf der Terrasse. Letztere ist natürlich schöner und wir sind froh lange Hosen und Pullover dabei zu haben denn es ist ziemlich frisch. Dafür wird man mit einem Sonnenuntergang verwöhnt. Eingedeckt ist aber nur drinnen und auf die Frage hin ob man uns vielleicht auch draußen Besteck und Servietten hinlegt kommt nur die Antwort, wir sollen uns Gedecke von drinnen holen. Service auf kubanisch! Drinnen werden dann die Bestecke auch wieder nachgelegt.
Das Essen ist einfach und durchaus schmackhaft. Neben frischem Fisch gibt es Huhn, Schwein und Rind, Reis, Salat, Obst, Pudding und andere Süßspeisen. Nichts was einen kulinarisch umhaut, aber man wird satt.
Genug für heute. Wir sind ziemlich geschlaucht und so fallen wir sehr müde ins Bett.
Eigentlich sollte heute unser erster Tauchtag sein. Lust hat aber keiner von uns und so verdrängen wir erstmal den Gedanken und freuen und auf unser erstes Frühstück. Auch dieses ist sehr einfach. Brot, ranzige Butter, schrecklicher Kaffee, süße Marmelade, Wurst, Käse, Crepes, irgendwelche undefinierbaren Bällchen und Gebäck. Nun ja, Brot und Käse sind essbar und den Kaffee im Riviera war deutlich schlechter. Leider ist es immer noch sehr frisch. Ohne lange Hose und Pullover hätten wir drinnen essen müssen und das wollten wir im Urlaub nun wirklich nicht. Zusätzlich gibt es draußen noch den Eiermann der frische Omeletts oder Spiegeleier macht. Vom Verhungern sind wir also meilenweit entfernt.
Auf die Tauchbasis haben wir noch keine Lust, also verbringen wir die Zeit bis zum Mittag am Strand. Hier gibt es ausreichend Liegen in auch recht ordentlichem Zustand. Naturgewachsene Palmen spenden Schatten und der Blick auf das türkisfarbene Wasser entschädigt so manche Einfachheit. Allerdings werden die Kokosnüsse nicht geerntet, so dass man aufpassen sollte, nicht direkt unter einer Palme zu liegen und von einer Kokosnuss erschlagen zu werden. Wir haben Strandhandtücher mitgenommen, man kann aber auch für 5 CUC Handtücher leihen. Einziges Manko des Strandes sind die Felsen. Es gibt leider kaum Stellen an denen man ungehindert in das Wasser gelangen kann. Die Felsen sind sehr scharfkantig so dass man entweder Füßlinge oder Badeschuhe tragen sollte, oder nur an den wenigen Stellen die sandig sind ins Wasser gelangt. Einmal drin kommt der erste Schock denn das Wasser sollte eigentlich wesentlich wärmer sein. Schließlich ist das Karibik hier und nicht die Ostsee. Es ist aber saukalt und der Wind tut sein übriges dass man hier nicht überhitzt.
Zum Mittag geht es wieder ins Restaurant. Die Auswahl ist nicht besser geworden, aber Pizza und Nudeln gehen ja auch. Nach dem essen ruhen wir uns noch ein wenig auf dem Zimmer auf, als das Telefon klingelte. Voller Hoffnung dass endlich unser Tauchgepäck irgendwo aufgetaucht ist nehmen wir ab und erfahren, dass es an der Rezeption steht. Endlich eine richtig gute Nachricht. Sofort nach vorne und tatsächlich: Unsere Tauchtasche steht da. Unberührt, nur mir einem neuen Gepäckstreifen versehen. Ab Amsterdam ging der Weg über Paris nach Havanna. Was auch immer in Amsterdam schief gelaufen ist dass 6 Taschen mitgekommen sind und eine nicht werden wir wohl nie erfahren. Hauptsache, alles ist da und so planen wir dann ab morgen die ersten Tauchgänge.
Der Nachmittag verläuft so wieder besser gelaunt und wir holen uns die ersten Sonnenbrände.
Abends geht es wieder zum Essen und die ersten Sand Flies gesellen sich in unsere Nähe. Man hatte uns zwar schon gewarnt dass nichts helfen würde aber wir haben uns mit Off und Anti-Brumm eingenebelt in der Hoffnung, dass es die Moskitos doch irgendwie von uns fern hält aber leider interessiert es die Viecher gar nicht. So sammeln wir die ersten Stiche, noch nicht wissend, was uns wirklich erwartet.
Das Abendessen ist wie das vorige auch sehr einfach. Satt wird man aber man erkennt leider keinen Unterschied zum Vortag. Glücklich über unser wieder aufgetauchtes Gepäck geht es recht müde ab ins Bett.
Wir wollen es heute nicht gleich übertreiben und nehmen den zweiten Tauchgang des Tages als Einstieg ins Visier. Nach dem Frühstück – gleiches wie vom Vortag – checken wir in der Basis ein. Wenn man das denn so nennen kann. Wir zeigen unsere Brevets, der Mensch an der Basis schreibt unsere Namen ab, und das war’s. Kein Logbuch, TTU oder Haftungserklärung. Alles wird hier in Kuba wohl etwas lockerer genommen. Irgendwelche Boxen oder Taschen gibt es auch nicht. Man schlüpft in den Tauchanzug, trägt den Rest auf das Boot, erhält dort Flasche (12l Stahl) und Blei (nur 1,5 kg Stücke), macht sein Gerödel fertig und wartet auf die Freigabe, bzw. darauf dass alle da sind die mittauchen wollen und ein Offizieller dem Kapitän einen Durchschlag mit allen Namen überreicht.
Dann geht es erst los. Bürokratie mal anders, aber sie funktioniert. Etwa 10 Minuten später erreichen wir Peters Cage. Martin, einer der Guides, gibt zunächst eine Kostprobe spanischer Folklore, begleitet auf einem Eimer zum Besten. Ein kurzes Briefing wie tief, wie lange, und schon geht es los. Kein großes Checken mit Maske ausblasen usw., hier wird getaucht. Sonderlich schön ist dieser Platz auf den ersten Blick nicht. Sehr viel Algen, wenig Fisch, dafür aber Sandaale und super Sicht. Wir sind etwas enttäuscht, aber es kann ja nur besser werden. Getaucht wird trotz vielen Tauchern mit mehreren Guides und somit kleinen Gruppen. Allerdings heißt es mit dem Guide Schritt halten, der ist nämlich recht flott unterwegs. Wenn wir Kameras dabei haben wird er es etwas langsamer angehen müssen. 45 Minuten später gibt uns Frank, unser Guide, das Zeichen zum Aufstieg. Safety Stop ist auch hier löblicherweise Pflicht, dann geht es aufs Boot zurück. Scheinbar ist die amerikanische 45 Minuten Mentalität doch nach Kuba rübergeschwappt denn leer sind unsere Flaschen noch lange nicht. Nun ja, war ja auch der erste Tauchgang hier, auch das kann also noch besser werden. Der einzige Service ist am Ende des Tauchgangs als uns Frank an der Leiter zum Boot die Flossen von den Füssen ziehen möchte. Auf dem Boot heißt es dann zunächst wieder alles abrödeln und wir nehmen unseren Kram wieder mit aufs Zimmer. Etwas umständlich zwar aber die Wege sind kurz. Das Mittagessen besteht wie üblich aus Pizza, Nudeln und Pommes sowie leckeren einheimischen Refresco Limon. Ein Sprite Ersatz, der aber nur die Hälfte kostet. Um 15:00 Uhr geht es wieder zum Tauchen. Ein Platz mit dem Namen Gorgonian Garden verspricht schon mal vieles. Also alles wieder aufs Boot und los zum zweiten Tauchgang. Das erste Stück Blei kann schon mal an Bord bleiben, soviel hat der erste Tauchgang ergeben. Dann geht es wieder ins kalte Nass. Kalt ist nicht untertrieben, irgendein Thermometer eines anderen Tauchers zeigte 22° beim ersten an. Unsere 3mm sind also viel zu dünn gewählt, aber wir werden tapfer durchhalten.
5 Minuten Bootsfahrt und wir erreichen den Tauchspot. Wirklich viele Gorgonien, dazu super klare Sicht, ein Ammenhai und ein Rochen zeigen uns, dass das Tauchen hier wirklich sehr schön sein kann.
Das Abendessen birgt keine Überraschungen. Müde gehen wir nach ein paar Seiten Lektüre schlafen.
Wie üblich starten wir mit schrecklichem Kaffee, ganz ordentlichem Brot, etwas Käse und Marmelade den Tag. Auch heute starten wir das Tauchen erst mit dem zweiten Tauchgang um 11:00 Uhr. Wieder alles aufs Boot, Jacket an die Flasche, warten auf den Durchschlag für den Captain und los geht’s. Wieder tauchen wir zunächst an der Riffkante runter, dann durch Höhlen auf eine Sandfläche und über das Riff zurück zum Boot. Dieses Mal begegnen uns ein Barrakuda, viele Sandaale und mehrere Zackis. Bis jetzt war es das schönste Riff, wir hatten also bislang immer Steigerungen. So kann es ruhig weitergehen.
Mittag wie gehabt, nachmittags geht es nach Valencia. Nicht die Stadt in Spanien sondern der nächste Tauchplatz trägt diesen Namen. Wieder bleiben wir recht flach, sehen dafür wieder einen Ammenhai, einen Rochen und auch mal einen Drachenkopf.
Statt Dekobier gibt es heute Cuba Libre. Eigentlich ja auch die passendere Variante wenn wir schon mal hier sind. Mittlerweile werden die Sand Flies auch hartnäckiger und unzählige Stiche zeugen von ungemein hoher Aktivität. Unsere Abwehrmittel versagen kläglich und keine Mücke lässt sich auch nur entfernt davon abhalten uns zu stechen. Also fällt das Abendessen recht kurz aus und wir bringen uns in Sicherheit. Noch etwas lesen und ab ins Bett.
Die nächsten beiden Tage wollen wir je drei Tauchgänge machen um uns einen weiteren tauchfreien Tag am Ende herauszuholen. Das heißt um 07:30 Uhr frühstücken da wir ab 8 auf dem Boot sein müssen. Damit entfällt leider Omelett bzw. Spiegeleier da der Eiermann erst kommt als wir schon fertig sind. Nun ja, zu viele Eier sind eh nicht gesund.
Der erste Tauchgang ist La Cadena Misteriosa, oder auf engl. Misterious Chain. Ein Schiff muss hier wohl mal vor Anker gelegen haben und hat dabei Anker und ein Stück Kette am Riff gelassen. Keiner weiß aber was für ein Schiff das gewesen und oder wann das war, daher das mysteriöse im Namen des Tauchplatzes. Wieder erwarten uns schöne Höhlen und ein Abstieg an die 30 Meter Marke. Viel zu sehen gibt es aber nicht, trotzdem ein schöner Tauchgang.
Wie fahren zurück zur Basis und dort haben wir dann nicht viel Zeit. Kurz auf die Toilette und dann wieder zurück zum Boot und nächsten Tauchgang. Yemayá steht auf dem Programm, ein Tauchplatz nördlich des Resorts. Als Neuerung machen wir die Bekanntschaft mit einem Riesenkrebs dessen genaue Bezeichnung ich noch nachschlagen muss. Mitsamt den Beinen beträgt der Umfang sicher mehr als einen halben Meter und die Scheren sehen schon beängstigend aus.
Zurück im Ressort haben wir dann Zeit für Mittagessen und ein kleines Schläfchen ehe es um 15 Uhr schon wieder los geht. Wie üblich ist es wieder ein flacherer Tauchplatz, Ancla de Francois, der uns aber nichts Neues beschert.
Das Abendessen wird zunehmend langweiliger denn sie lassen sich leider nichts Neues einfallen, Aber satt werden wir immer. Leider nerven die Sand Flies immer mehr, sprich wir haben mehr Stiche und die jucken mittlerweile teuflisch.
Aber auch drei Tauchgänge mit Luft zollen ihren Tribut, wir werden nämlich immer müder. Nitrox ist halt doch besser, ist hier aber leider nicht verfügbar. Da wir ja auch nur zwei Tage mit drei Tauchgängen einlegen wollen, werden wir das schon aushalten. So geht es heute wieder recht müde ins Bett.
Früh geht es aus den Federn. Wieder mal dasselbe Essen und auch der Eiermann kommt erst als wir wieder fertig sind.
Unsere Tauchgänge werden wir heute bei Peters Cage, Charmant und Aquarium machen. Bei jedem sehen wir einen oder mehrere Barrakudas, viele Fische, beim ersten einen Grauhai und einen Riesenkrebs, dann noch einen Rochen und einen French Angel. Allesamt schöne Tauchgänge bei klarstem Wasser und bester Sicht. Taucherisch hat sich der Urlaub bislang auf alle Fälle gelohnt, nur die Moskitos töten einem den Nerv. Da stören auch eigentlich das eintönige Abendessen und das langweilige Frühstück nicht so sehr.
Da wir ja nur noch zwei Tauchgänge machen wollen und morgens ein ordentliches Frühstück mit Eiern haben wollen, lassen wir den ersten wieder aus und lassen uns Omeletts und Spiegelei schmecken. Wir wundern uns etwas da das Boot nur einen sehr nahen Platz angefahren ist, erfahren dann aber den Grund. Das Wetter soll sich ändern und für heute war es das mit Tauchen. So ganz verstehen wir das nicht denn das Meer sieht zwar etwas welliger als gestern aus und es ist etwas mehr Wind aber nichts was uns vom Tauchen abhalten könnte. Trotzdem werden die Boote irgendwohin verlegt und der Steg sieht ziemlich verlassen aus. Im Laufe des Vormittags ändert sich das Wetter aber dann tatsächlich. Vom blauen Himmel bleibt nicht viel übrig, Regen setzt ein, wird immer heftiger und bald stehen wir kurz vor dem Weltuntergang. Die Scheiben im Zimmer sind leider nicht dicht, auch unter der Türe läuft das Wasser in Strömen rein. Unsere Handtücher verhindern schlimmeres und so bleibt uns nicht viel außer abzuwarten, wann der Regen endlich aufhört. Das geschieht dann auch irgendwann, aber der Wind bleibt. So bleibt das Wasser sehr wellig, die Boots kehren nicht zurück und wir verbringen einen etwas langweiligen Nachmittag. So lange wir aber genügend Lesestoff haben, bekommen wir auch diese Zeit problemlos um.
Der Abend bleibt wie gehabt und unser mühsam heraus getauchter Tag ist dahin. Wir erfahren dann aber noch, dass die Guides beim ersten Tauchgang wohl sehr hektisch waren und wohl nur noch zurück wollten. Jedenfalls haben sie zwei Taucher die gerade hinter dem Boot waren fast vergessen. Die Schrauben liefen wohl schon bis irgendjemand rief, dass noch Taucher im Wasser sind. Die beiden durften dann doch noch mitfahren. Das erinnert einen jedenfalls daran, sich nicht unter Tauchbooten aufzuhalten und grundsätzlich neben dem Boot aufzutauchen. So hoffen wir auf besseres Wetter und umsichtigere Tauchguides.
Der Regen ist weg, aber der Wind bleibt. So in etwa könnte man den heutigen Morgen beschreiben. Das Meer ist noch ziemlich aufgewühlt und ob heute getaucht werden kann ist fraglich. Also erstmal zum Frühstück, auch heute gibt es wieder Eier. Danach dann die bange Frage bei der Tauchbasis, ob es denn heute geht. Die Boote sind nämlich noch nicht wieder da und so bleibt uns nichts anders übrig als zu hoffen.
Eine weitere Veränderung fällt uns auf und wird kurz darauf dann auch bestätigt: Das Personal wird dienstags ausgetauscht. Und zwar komplett was heißt von der Putzfrau über die Bedienung, die Guide, der Koch, einfach alle. So etwas haben wir auch noch nie erlebt, aber tatsächlich bleiben von den mittlerweile bekannten Gesichtern keine übrig.
Neue Besen kehren ja bekanntlich gut und so warten wir mal ab, was sich in Bezug auf Service so tut.
Die Boote kehren auf alle Fälle kurz vor 11 Uhr zurück und man sagt uns, dass wir versuchen werden zu tauchen. Da die Boote am Steg wohl zu sehr von den Wellen hin und her geschaukelt werden soll das Boot nur kurz anlegen, wir alle drauf und dann sofort wieder weg. Das klingt allerdings spannender als es wirklich war und so fahren wir mit unserem neuen Guide, Raffael, zum Black Coral Garden. Ein nettes Riff ohne besondere Vorkommnisse, aber immerhin konnten wir tauchen.
Auch der Nachmittagstauchgang findet wieder statt, wieder Valencia, dieses Mal mit Barrakuda, Rochen, Riesenkrabbe und Lobster. Raffael ist zwar genauso schnell wie Frank, aber er zeigt etwas mehr, also insgesamt eine Verbesserung bei unserem Guide. Leider ist auch bei ihm die Tauchzeit der begrenzende Faktor und nicht der verbleibende Restdruck in der Flasche. Da das Wasser aber nach wie vor unangenehm kalt ist, sind wir gar nicht so traurig darüber, dass die Zeiten nicht ganz so lang sind.
Abends essen wir dieses mal drinnen da es draußen durch den Wind einfach zu kalt war. Da unser freier Tag durch den Sturm dahin ist, werden wir nun doch nochmals zwei Tage mit drei Tauchgängen einlegen müssen, um den Tag wieder reinzuholen.
Heute ist also wieder ein frühes Frühstück ohne Eier angesagt. Dafür haben wir uns aber als Tauchplatz Lost Paradise ausgesucht. Laut einiger Beschreibungen im Internet wohl eines der besseren Plätze. Die Anfahrt ist dafür etwas länger, es ist der vorletzte Platz in der Bucht, dafür könnte uns aber mit etwas Glück Strömung und Großfisch erwarten. Leider haben wir uns doch zu früh gefreut, denn von Strömung ist nichts zu bemerken. Damit leider auch kein Großfisch. Insgesamt und gerade zum Ende des Tauchgangs hin sehen wir aber wesentlich mehr Fisch und auch Fischschwärme als weiter innerhalb der Bucht. Auch glänzende Sichtweiten sind hier wieder vorhanden so dass dieser Spot schon als ein sehr guter bezeichnet werden kann.
Zurück an der Basis geht es auch schon gleich wieder los. Charmant ist wieder mal dran und neben den bereits bekannten Höhlen treffen wir auch schon bekannte Spinnenkrabben wieder. Insgesamt zwei sehr schöne Tauchgänge, der zweite war mein 400. und so wird festlich zu Mittag geschmaust. Pizza und Nudeln natürlich! Mittlerweile haben wir übrigens die Erleichterung dass wir unser Equipment zwischen den Tauchgängen auf dem Boot lassen können was uns sehr entgegen kommt. Das Geschleppe hatte auf Dauer doch etwas genervt.
Der dritte Tauchgang geht in Maria’s Garden. Barrakudas und eine Riesenkrabbe, sonst die üblichen Verdächtigen. Raffael fragt uns noch, ob wir unsere Sachen nicht auch nachts auf dem Boot lassen wollen, da wir am nächsten Tag ja auch gleich den ersten Tauchgang machen wollen und natürlich machen wir das gerne.
Nach dem Tauchgang wird erstmal wieder Cuba Libre getrunken, da man einen 400. ja schließlich nur einmal hat. Essen wie üblich und da wir ja wieder drei Tauchgänge mit Luft hatten sind wir auch entsprechend müde um den Abend nicht zu lange werden zu lassen.
So ganz ohne Aprilscherz beginnen wir diesen Tag. Frühstück wie immer. Dann ab aufs Boot ohne irgendwelche Jackets zu schleppen. So macht das doch langsam mehr Spaß!
Wieder mal Misterious Chain was aber nichts macht denn die Höhlen sind einfach wunderschön. Man muss nur aufpassen nicht irgendwelche Anfänger vor sich zu haben, dann ist es leider vorbei mit der guten Sicht. Zwar wird bei jedem Briefing erwähnt dass man sich an der Höhlendecke aufhalten soll um kein Sediment aufzuwirbeln aber manche sind entweder zu blöd oder hören nicht zu.
Den zweiten kannten wir auch schon, Charmant, aber Raffael behauptet, es sei dieses mal Charmant I, im Gegensatz zu II vom Vortag. So groß war der Unterschied zwar nicht aber der Tauchgang war trotzdem sehr schön.
Nach dem Mittagessen, betauchen wir Marcellos Head. Warum der Platz so heißt erfahren wir nicht und wir sehen auch nichts Kopfähnliches unter Wasser. Dafür sehen wir wieder eine dieser Monsterkrabben und haben den bislang längsten Tauchgang mit 65 Minuten. Zurück auf dem Boot staunen wir nicht schlecht denn kaum sind wir losgefahren sind wir auch schon am Steg. Wir haben dieses mal also so richtig Strecke gemacht, ohne dass wir das unter Wasser gemerkt hätten.
Dafür haben wir nun einen längeren Nachmittag und da es noch recht windig ist, wird unser kleiner Drachen getestet. Zunächst weniger erfolgreich, dann bekommen wir ihn aber doch bis zum Ende der Leine in die Luft. Auch das macht mit höherem Alter noch Spaß!
Auch eine weitere Beschäftigung bereitet uns Vergnügen: Da es hier ja viele Kokosnusspalmen gibt und diese immer wieder mal ihre Nüsse fallen lassen, werden diese kurzerhand mit dem Tauchermesser geschält, geöffnet und verspeist. Frischer kann man Kokosnuss wirklich nicht essen und wir überlegen uns schon, wie wir reife Nüsse von den Palmen runter bekommen.
Das Abendessen bietet nichts interessantes, dafür werden die Stiche immer quälender. Das Jucken ist kaum mehr auszuhalten und so schläft man leider in der Nacht auch nicht mehr durch.
Unser letzter Tauchtag ist angebrochen. Auch heute fangen wir früh an, dann haben wir unsere beiden letzten schon mittags durch. Nach dem Frühstück (Ei-los) geht es zu Peter’s Cage. Wieder tolle Höhlen, ein Rochen und Barrakudas. Der zweite Platz nennt sich Mobby Dick. Hier soll mal ein kranker Wal gestrandet sein. Ob Wahrheit oder Legende ist eigentlich egal, der Tauchplatz biete neben dicken Barrakudas auch eine Menge Spinnenkrabben und viele Kaiserfische. Auch dieser Tauchgang geht aber mal vorbei und so kehren wir nach insgesamt 20 Tauchgängen zum Ressort zurück. Schon jetzt können wir sagen, dass sich das Tauchen in Maria La Gorda auf alle Fälle lohnt. Wer eine bunte Korallenwelt wie im Roten Meer, Großfisch wie in Mikronesien oder eine Artenvielfalt wie in asiatischen Gewässern erwartet, der wird sicherlich enttäuscht. Wer sich aber über tolle sichtweiten, klarstes Wasser, Höhlen und viele endemische Lebewesen der Karibik freuen kann, dem wird das Tauchen hier eine Menge Freude bereiten.
Das Mittagessen besteht wie üblich aus Pizza, Pommes und Nudeln. Den Nachmittag verbringen wir mit Drachen steigen lassen, frischer Kokosnuss und Sonnen. Eigentlich könnten wir ab jetzt richtig Urlaub machen, wenn nur die Sand Flies nicht so nerven würden. Abends ist an draußen sitzen gar nicht mehr zu denken und so gehen wir nach dem Abendessen auch sofort in unsere Zimmer.
Endlich wieder Frühstück mit Ei! Heute gehen wir es so richtig langsam an. Nach dem Frühstück geht es auch direkt an den Strand. Glücklicherweise fängt jetzt endlich das gute Wetter an. Wir haben strahlend blauen Himmel und kaum eine Wolke ist zu sehen. Also richtig gutes Strandwetter. So verbringen wir viel Zeit mit sonnen, schwimmen, Beach Tennis, Lesen und Musik hören. Auch Schnorcheln muss noch sein, schließlich hatten wir bislang dazu keine Zeit. Aber auch das will man uns hier vermiesen. Wir wissen nicht ob es die aufkommende Flut ist, aber hunderte von Quallen treiben im Wasser. Einige davon sehen nesselnd aus und so schwimmen wir im Zickzack erst raus und genauso auch wieder zurück zum Strand. Viel gesehen haben wir nicht da wir mehr auf die Quallen geachtet haben als auf das was unter uns lag. Zumindest haben wir entdeckt dass sich ein Hausrifftauchgang auch hier gelohnt hätte.
Alles in allem ein sehr fauler Tag, aber schließlich ist es ja auch Urlaub.
Abends essen wir mal im vorderen Restaurant. Wir entscheiden uns für Lobster und gegrillte Garnelen. Beides ist sehr lecker wobei der Lobster in der Größe leider nicht unseren Erwartungen entspricht. Nach dem was wir unter Wasser gesehen haben war das das Schwanzstück einer Miniaturausgabe. Aber wenigstens hatten wir etwas Abwechslung vom einerlei der Halbpension.
Eine kratzige Nacht liegt mal wieder hinter uns. Auch heute werden wir nicht viel machen. Der Sonnenbrand von gestern ist in voller Pracht sichtbar, also halten wir uns etwas mit dem direktem Sonnenkontakt zurück. Trotzdem verbringen wir den ganzen Tag am Strand und auch heute ist das Wetter einfach toll. Wir nutzen die Zeit noch um längst fällige Aufnahmen der Anlage zu machen, kaufen noch eine Flasche Rum zum mitnehmen und schließen den Tag bei dem bislang schönsten Sonnenuntergang mit unserem letzten Abendmahl ab. Da es noch recht früh ist, packen wir schon mal alles ein was wir nicht mehr benötigen.
Unser Abreisetag ist da. Noch ein gemeinsames Frühstück und schließlich haben wir dann doch mal an der Rezeption nachgefragt, wann wir denn eigentlich abgeholt werden. Irgendwie hatten wie 14:00 Uhr im Gedächtnis, aber dass konnte mit der Fahrtzeit und unserer Abflugzeit eigentlich nicht stimmen. Wir waren dann sehr erfreut zu erfahren, dass wir bereits um 12:00 Uhr abgeholt werden. Damit entfällt zwar das Mittagessen, aber hinsichtlich der Auswahl ist das auch kein großer Verlust. Nun heißt es die restlichen Sachen in die Koffer packen und die Sachen nach vorne zur Rezeption bringen. Auch das müssen wir selbstverständlich selbst erledigen, so etwas wie einen Kofferboy gibt es hier ja leider nicht.
Nach rund 4 1/2 Stunden sind wir dann endlich am Flughafen. Einchecken geht wieder völlig problemlos. Die Damen am Schalter bietet uns Comfort Class zum Schnäppchenpreis von Zahl 4, nimm 5 an weshalb wir dieses Mal auch zugreifen. Der Flug startet zwar etwas verspätet, aber wir kommen doch pünktlich an.
5 Stunden Wartezeit liegen vor uns. Leider sind die Anschlußflüge der KLM nicht gerade gut mit den Flügen von Martinair abgestimmt. Zumindest nicht nach Bremen. So schlagen wir die Zeit mit amerikanischem Essen und österreichischer Brause tot, steigen dann um 16:15 in unsere Fokker 70, fliegen um 17:00 für etwa eine halbe Stunde gen Osten und landen pünktlich in Bremen.
Ende.