Bremen, 27.02.2011
Es ist 5 Uhr als uns unser Wecker aus der viel zu kurzen Nacht holt. Eine schnelle Dusche, eine Tasse Kaffee und dann geht es auch schon zum Bremer Flughafen. Beim Einchecken hat sich was geändert. Boardingcards gibt es nun am Automaten statt am Schalter. Einfach Reisepässe auf ein Scanfenster legen und schon kommen sämtliche Tickets bis Manado aus dem Automaten. Am Schalter geben wir nur noch unser Gepäck auf, zahlen anschließend die 75 Euro Übergepäckgebühr pro Person am Lufthansaschalter und warten auf das erste von drei vor uns liegenden Boardings. Ein belegtes Brötchen und ein Kaffee vertreibt uns etwas die Zeit. Die Handgepäckkontrolle verläuft ebenfalls ohne weitere Schwierigkeiten
Pünktlich geht es auch ins Flugzeug, was aber noch etwas warten muss bevor wir endlich eine Viertelstunde zu spät Richtung Frankfurt abheben.
Frankfurt, 27.02.2011
Wir haben etwa 2 ½ Stunden Aufenthalt in Frankfurt und nutzen die Zeit für ein kleines zweites Frühstück. Auch hier geht es wieder pünktlich in die Maschine und auch hier heben wir für die nun vor uns liegende längste Etappe mit einer halben Stunde Verspätung ab. Meist wird die Zeit ja wieder hereingeflogen, so dass die Nettoflugzeit kleiner wird, aber am Ende waren es dann doch 11 ? Stunden bis zur Landung in Singapore. Die Zeit bis dahin haben wir zwar versucht zu schlafen, aber wie immer war das der geringste Anteil. Viele gute Filme, sehr gutes Essen und die anderen Störungen wie Duty Free Verkäufe und nervende Mitreisende die an den Lehnen rüttelten überwiegten. Wir landeten um 07:00 Uhr Ortszeit, was 00:00 Uhr deutscher Zeit entspricht. Eigentlich war jetzt Schlafenszeit angesagt und entsprechend müde waren wir jetzt.
Singapore, 28.02.2011
Wieder lagen 2 ½ Stunden vor uns. Da sich der Flughafen von Singapore vor allem durch Größe auszeichnet, versuchten wir erst mal wieder etwas Blut durch unsere Muskeln andern zu lassen und gingen die zahlreichen Geschäfte ab. An einem Infostand fragten wir noch nach ob sich vielleicht die Tourzeiten der dort angebotenen Bustour durch Singapore geändert haben, was aber leider nicht der Fall war. Man kann kostenlos an einer Rundfahrt durch Singapore teilnehmen, allerdings schließt der Schalter schon um 15:00 Uhr. Es wird also dieses mal wieder nichts werden da wir auf der Rückreise erst um 17:00 Uhr in Singapore landen werden. Ein anderes mal klappt es vielleicht.
Das Boarding war schnell hinter erledigt, wir hatten nur ein kleineres Flugzeug der Silk Air auf unserer nächsten Teilstrecke mit einer Flugzeit von 3:25 Stunden vor uns. Um 9:25 Uhr sollte es losgehen, aber auch hier waren wir etwa 10 Minuten zu spät vom Gate weg. Da es nun 2:25 Uhr in Deutschland war und wir uns auch so fühlten versuchten wir auch jetzt etwas zu schlafen was auch etwas gelang. Im Landeanflug auf Manado konnten wir Bunaken kurz sehen ehe wir dann kurze Zeit später auf dem kleinen Flughafen in Manado aufsetzten.
Manado, 28.02.2011
Es dauerte etwas bis wir aus der Maschine kamen, und noch etwas länger bis die Einreiseformalitäten erledigt waren. Von Einigen, bzw. von so ziemlich allen außer uns wurden Fotos gemacht und die Fingerabdrücke genommen. Warum gerade nicht von uns wissen wir nicht, aber so kamen wir recht flott durch die Kontrolle. Unser Gepäck war vollständig da und so ging es raus, unseren Transfer aufspüren. Dieser stand auch am Ausgang und wir durften noch auf drei weitere Personen warten, welche ebenfalls ins Bastianos wollten. Ich vermutete ein französisches Ehepaar samt Tochter da hinter uns eigentlich nur noch diese drei in Frage kamen. War auch so und als alle da waren, ging es mit einen erfreulich großen Bus Richtung Küste die wir etwa 30 Minuten später erreichten. Dort ging es dann auf ein Boot welches uns samt Proviant auf die Insel brachte.
Bunaken, 28.02.2011
Wir betraten um 16:00 Uhr Ortszeit nach 28 Stunden endlich unseren ersten Urlaubsort. Bei einem Begrüßungscocktail haben wir gemütlich eingecheckt. Unser Zimmer ist eines der wenigen mit Klimaanlage, hinsichtlich der wahnsinnigen Schwüle aber die sicher die bessere Wahl. Ein Blick von unserer kleinen Sitzecke vor dem Zimmer beschert uns einen Sonnenuntergang neben dem Vulkan der Nachbarinsel. Besser geht?s nicht! Nachdem wir uns gemütlich eingerichtet haben, den Großteil von Kamera und Videoausrüstung zusammengebaut haben und den Akkus Strom zugeführt haben legen wir uns nur etwas aufs Bett mit der festen Absicht nicht einzuschlafen was uns natürlich nur bedingt gelingt. Also wieder raus und erst mal ein Bier an der Bar. Leckeres Bintang. War einerseits eine gute Idee, andererseits wirft uns das Bier um Stunden zurück und so landen wir doch wieder auf der Matratze und schlafen immer wieder kurz ein. Um 19:00 gehen wir noch etwas essen. Es gibt ein Süppchen, Reis mit Fisch oder Huhn, Ananas und Bananen zum Dessert und eine Cola. Ein kurzer Skypeanruf noch nach Hause und dann fallen wir todmüde ins Bett und schlafen sofort ein.
Bunaken, 01.03.2011
Um 8:00 Uhr quälen wir uns aus dem Bett. Nach gut 12 Stunden Schlaf sind wir zwar immer noch sehr müde, aber auch hungrig und Frühstück gibt es nur bis um 9:00 Uhr. Das Frühstück ist wie erwartet eher spärlich, aber es gibt genug um satt zu werden. Toast, Marmelade, Käse, irgendwelche Pops, Eier nach Wunsch, Kaffee und Saft. Mehr braucht man eigentlich auch nicht. Nach dem Frühstück packen wir unser Tauchgerödel aus und checken ein. Ein kurzes Briefing von Thorsten und wir wissen, dass unser Tauchen hier sehr entspannt werden wird. Wir werden einen Guide für uns alleine haben, die Ausfahrten sind morgens um 8:30 Uhr für zwei Tauchgänge und nachmittags einer um 14:30 Uhr. Dazu kommen nach Bedarf noch ein Mandarintauchgang und/oder ein Nachttauchgang. Langweilig wird uns also nicht werden. Den Nachmittagstauchgang werden wir heute auch machen. Bis dahin heißt es noch relaxen, Mittag essen und relaxen. In der Zeit sehen wir uns noch an, wie die Angestellten des Resorts mit sehr viel Handeinsatz den Strand von allerlei Angeschwemmten befreien. Neben sehr viel Tang und Treibholz leider auch eine ganze Menge Plastikmüll. Dieser wird nicht verbrannt sondern muss nach Manado zurückgebracht werden von wo er eigentlich auch herkommt. Umweltbewusstsein muss sich in dieser Ecke der Welt wohl erst noch entwickeln.
Pünktlich um 14:20 Uhr stehen wir dann am Boot, natürlich sind wir die ersten, aber wir brauchen auch nicht lange auf den Rest zu warten. Es tauchen noch die drei Franzosen und Sven, ein Hamburger. Dazu gibt es drei Guides! Unser, Giovanni, macht einen äußerst ruhig Eindruck. Unser Equipment ist schon fertig gemacht auf dem Boot. Nur noch schnell die Box checken, Blei in die Taschen und wir sind abfahrbereit. Der Tauchplatz, Lekuan III, ist nur kurze 10 Minuten Bootsfahrt entfernt. Rein in den Tauchanzug, ins Jacket, Rolle rückwärts und der erste Tauchgang kann beginnen. Es geht bei ganz leichter Strömung am Riff entlang. Ein großer Barrakuda, viel Schwarmfisch, ein paar Schnecken. Nichts besonderes aber der Tauchplatz ist trotzdem sehr schön. Nach einer Stunde strecken wir die Köpfe wieder aus dem Wasser und werden vom Boot eingesammelt.
Zwar kein umwerfender Tauchgang aber wir haben viel gesehen und Giovanni sieht und zeigt sehr viel was noch weitere gute Tauchgänge verspricht.
Wie an der Basis brauchen wir uns um nichts zu kümmern. Unsere Sachen werden gewaschen und aufgehängt. Toller Service aber eben typisch Asien.
Da wir neben der Klimaanlage auch warmes Wasser im Zimmer haben, gönnen wir uns eine heiße Dusche. Sehr lange reicht das warme Wasser zwar nicht, aber zum kurzen Entspannen nach dem Tauchgang reicht es aus. Mit einem Blick auf den Vulkan verbringen wir die Zeit bis zum Abendessen mit Lesen. Ein Sonnenuntergang ist uns heute nicht vergönnt, denn leider ist es komplett bewölkt. Es fängt sogar leicht zu regnen an, aber nichts wirklich Schlimmes. Zum Abendessen gibt es noch ein leckeres Bintang auf den ersten Tauchgang. Zu Essen gibt es eine leckere Suppe wieder Reis, Fisch, Hühnchen und Gemüse. Dazu noch gefüllten Tofu der wider Erwarten recht lecker schmeckt. Wir sind immer noch zu erschlagen und fallen dann wieder viel zu früh ins Bett was zur Folge hat, dass wir um kurz vor 12 erst mal hellwach sind. Draußen regnet es recht kräftig aber besser nachts als tagsüber. Letztendlich schlafen wir aber doch immer wieder ein.
Bunaken, 2.3.2011
Heute wollen wir so richtig mit dem Tauchen beginnen. Erst zwei am Morgen und nachmittags noch einen je nachdem wir noch Lust haben. Auf alle Fälle heißt es um 7:00 Uhr aufstehen, frühstücken, Kameras fertig machen und dann geht es auch schon zum Boot. Dieses haben wir heute ganz für uns alleine denn außer uns taucht heute niemand. Das Equipment ist schon fertig am Jacket an Bord. Also wieder nur noch den Rest kontrollieren und schon geht?s los. Etwa 30 Minuten später erreichen wir Sachiko Point. Der Tauchplatz verspricht etwas Strömung und so die Chance auf etwas Großfisch. Tatsächlich haben wir auch einen Schwarzspitzenriffhai der freundlicherweise auch zum Filmen recht nah kommt. Neben vielen Schnecken und den üblichen Fischen gibt es noch Barrakudas und Napoleons. Dazu sehr viel Schwarmfisch, meist Doktoren und Drücker. Insgesamt lohnenswerter als gestern zumal auch die Sicht etwas besser ist. Eine leichte Strömung ersetzt das Paddeln und so tauchen wir sehr entspannt nach einer Stunde wieder auf.
Die Pause verbringen wir auf dem Wasser. Es gibt frische Ananas, sehr lecker! Der nächste Tauchplatz, Bunaken Timur I, ist direkt nebenan. Also wieder in alles reingeschlüpft und ab ins Wasser. Obwohl nur einen Steinwurf entfernt ist die Sicht hier deutlich schlechter. Der Blick ins Blaue lohnt also nicht, darum heißt es jetzt Kleinkram suchen. Der ist auch mehr als genug vorhanden. Viele Garnelen, Orang-Utan Krabben, Schnecken usw. zeigt sich in Hülle und Fülle. Die Korallen sind sehr vielfältig und in recht gutem Zustand. Bei etwas besserer Sicht und etwas Sonne sieht es hier sicherlich noch wesentlich besser aus.
Zurück im Resort machen wir uns kurz frisch und schon geht es zum Mittagessen. Heute steht ein Nudelsalat auf der Karte. Dazu Reis, Fisch und Hühnchen. Etwas Gemüse, frittierte Sojabohnen und Ananas als Dessert, Zwar überschaubar, dafür aber lecker. Leider schaffen sie es nicht, die Gräten vernünftig aus dem Fisch zu bekommen.
Nach einer viel zu kurzen Ausruhzeit da wir uns etwas mit Silke verquatscht haben, geht es auch schon zum dritten Tauchgang. Lekuan III, nur ein paar Bootsminuten entfernt. Wir wollten Schildkröten sehen und Giovanni meint, dass dies wohl ein aussichtsreicher Platz dafür sei. Stimmt auch, denn wir sehen derer zwei. Zwar etwas kleinere und etwas weiter weg, aber wir haben zwei gesehen! Der Rest ist wieder viel Kleinkram, Schwarmfisch und leider auch viele abgestorbene Korallen. Da dann aber 5 Meter weiter wieder alles super ausschaut muss man sich hier wohl noch keine großen Sorgen machen.
Nach drei Tauchgängen ist uns jetzt tatsächlich etwas kalt und so gönnen wir uns wieder eine heiße Dusche. Auch heute fällt der Sonnenuntergang wieder den Wolken zum Opfer, dafür ist der Vulkan dieses mal absolut frei. Nach einem Bierchen geht es zum Abendessen, wie üblich Reis, Fisch und Geflügel. Alles wieder sehr lecker.
Heute Abend stürmt es so richtig und wir haben die Hoffnung, dass alle Wolken weggeblasen sind. Wir werden morgen sehen, ob das geklappt hat.
Nach dem ersten Tag mit drei Tauchgängen schieben wir unsere Müdigkeit darauf und gehen wieder recht früh schlafen.
Bunaken, 3.3.2011
Wir haben fast durchgeschlafen, so langsam gewöhnen wir uns doch an die Zeitumstellung. Trotzdem sind wir um 7:00 Uhr als der Wecker klingelt immer noch recht müde. Die Wolken sind auch noch da und es regnet etwas. Der Sturm gestrige Nacht hat leider nicht den gewünschten Wetterwechsel gebracht.
Egal, warm ist es ja trotzdem also auf zum Frühstück, Kaffee und Toast einwerfen, dann Kameras holen und auf zum Tauchen. Der erste Platz ? Bualo - ist an der Vulkaninsel Manado Tua. Eine sehr schöne Wand die senkrecht ins Blaue abfällt. Arme ausbreiten und fallen lassen, bis wir unsere Zieltiefe erreicht haben. Das Highlight sind hier eine Menge Orang-Utan Krabben welche meist auf Blasenkorallen hocken. Viel Schwarmfisch und große und kleinere Schwämme machen die Wand wirklich sehenswert. Eine gute Stunde lassen wir uns bei leichter Strömung die Wand entlang treiben. Viel Spektakuläres sehen wir aber nicht mehr. Unser nächster Tauchgang ist nach einer Stunde Oberflächenpause der Mandolin Point. Später erfahren wir, dass hier wohl auf dem Riffdach ein Dugong sein könnte, aber leider eben auch erst nach dem Tauchgang. Vielleicht war es aber auch nicht da. Neben unserem ersten Schaukelfisch sehen wir zwei kleinere Napoleonfische und das übliche Kleingetier im Riff. Da die Strömung etwas stärker ist, fällt die Makrofilmerei allerdings aus da es in der Strömung nicht möglich ist, sich vernünftig zu positionieren. Daher fliegen wir lieber am Riff entlang und genießen eine Menge Schwarmfisch vom Falter über Drücker, Doktoren und sogar ein paar Makrelen. Einige kleinere Titandrücker waren auch unterwegs und da sie wohl keine Nester haben auch recht friedlich.
Zurück auf Bunaken ist auch schon Zeit fürs Mittagessen. Dieses mal gibt es neben Reis mit Fisch und Geflügel auch Nudeln. Alles wieder richtig lecker. Da unser nächster Tauchgang wieder erst um 15:00 Uhr ist, bleibt Zeit für ein kleines Nickerchen. Tauchen mit Luft macht eben richtig müde.
Der Nachmittagstauchgang ist wieder Lekuan II. Giovanni meint, es lohnt sich wieder, da die Fische alle umgezogen seien. Nun ja, etwas Neues sehen wir schon, aber sonst ähnelt das Riff doch sehr dem des letzten Tauchgangs hier. Immerhin, neu und das erste mal hier: Ein Büffelkopfpapageienfisch. Daneben noch vieles an Kleintier. Wenn man lange genug auf eine Stelle starrt, bewegt sich irgendwann etwas sehr kleines. Blennies kommen aus ihren Löchern, kleine Schwarze Arme versuchen etwas zu angeln und winzige Krebse strecken ihre Scheren aus den Löchern. Zwar wieder nicht spektakuläres, aber trotzdem ein ruhiger und sehr entspannter Tauchgang. So kann es ruhig weitergehen.
Wir haben wieder genug Zeit zum Duschen und um uns für das Abendessen frisch zu machen. Die warme Dusche ist trotz der Wärme draußen nach dem dritten Tauchgang doch immer wieder schön. Die Idee, ein Superior Zimmer zu nehmen war goldrichtig.
Das Abendessen besteht aus den üblichen Zutaten. Suppe, Reis, Fisch, Geflügel und Obst zum Dessert. Das klingt zwar wieder einfach, aber das Essen hier ist mal abgesehen vom eher dürftigen Frühstück wirklich ausgezeichnet. In einem 5-Sterne Resort hätten wir kaum besser gegessen.
Bunaken, 4.3.2011
Wie üblich klingelt um 7:00 Uhr der Wecker um uns darauf hinzuweisen, dass wir frühstücken und tauchen sollen. Frühstück ist wie gehabt, zum Tauchen haben wir uns heute Ron?s Point als ersten und Lekuan I als zweiten gewünscht. Ron?s Point liegt an einer Ecke von Bunaken und verspricht mit Strömung eventuell Großfisch und mit etwas Glück einen Dugong. Außer Makrelen und ein paar netten Tunas sehen wir nichts größeres, aber der Tauchplatz bietet genug um sich nicht zu langweilen. Leider haben wir mit dem Dugong beim Auftauchen kein Glück, wir werden wohl weiter auf unser ersten warten müssen.
In der Pause zwischen den Tauchgängen macht der Kapitän einen Abstecher in Richtung von ein paar Fischerbooten welche etwas weiter draußen wohl Jagd auf Tunas machen. Erst ist uns nicht so ganz klar warum bis wir vereinzelt ein paar Rückenflossen aus dem Wasser ragen sehen. Eine nicht gerade kleine Schule von Delfinen jagt mit den Tunas. Leider springen die Delfine nicht und die Rückenflossen sind immer nur vereinzelt zu sehen, aber immerhin können wir die in unserer Urlaubswunschliste abhaken.
So richtig gut war die Idee mit den Delfinen aber auch nicht, denn natürlich haben wir jegliche Vorsicht ignoriert und haben uns auf dem Boot einen mächtigen Sonnenbrand geholt. Aber was macht man nicht alles, um Flipper zu sehen.
Lekuan I ist wie Ron?s Point an einer Ecke des Riffs um Bunaken. So haben wir auch hier leichte Strömung. Es gibt nicht viel Aufregendes, dafür aber eine Schildkröte, die sich ausruhend sehr schön auf einem Vorsprung liegt und sich bereitwillig sowohl filmen als auch fotografieren lässt. Auch dieser Tauchgang hat sich damit schon gelohnt, alles andere was kommt haben wir schon gesehen. So können wir glücklich zum Mittagessen ins Resort zurückfahren.
Hier passiert nichts Spannendes und da wir heute den Mandarin Tauchgang machen wollen der erst um17:00 Uhr losgeht haben wir noch genügend Zeit und auszuruhen.
Ein Wecker klingt zwar für den Urlaub eigentlich sehr überflüssig, aber wer pünktlich tauchen möchte, braucht ihn einfach. So reißt uns der Wecker heute das zweite mal aus den Träumen und wir machen uns auf zum Boot für den Mandarin Tauchgang. Gerade losgefahren, fällt uns ein, dass unsere Tauchcomputer noch im Rucksack sind, welcher sich natürlich nicht auf dem Boot, sondern in unserem Zimmer befindet. Wirklich lustig ist, dass Sven, der Einzige der heute noch mit uns taucht, seinen Computer ebenfalls vergessen hat. Also kurzer Stopp, noch mal an Land, Computer holen und weiter geht es.
Es beginnt so gerade die Dämmerung als wir abtauchen. Wir erkennen schon den üblichen Korallenbruch, in dem sich die Mandarinenfische so gerne aufhalten. Da sie äußerst lichtscheu sind, will mir Giovanni assistieren und den Beleuchter spielen während ich filme. Wie immer haben wir zunächst kein Glück, aber mit zunehmender Dunkelheit kommen immer mehr zum Vorschein. Sie starten auch mit ihren Hochzeitstänzen und fangen dann langsam an, gemeinsam aufzusteigen um Eier und Sperma abzulassen. Das Zusammenspiel mit Giovanni klappt hervorragend und einige gute Szenen sind hoffentlich im Kasten. Der Rest des Tauchgangs ist dann schon ein Nachttauchgang den die Sonne ist komplett untergegangen, Mond ist keiner da, es ist also Stockdunkel. Neben vielen kleineren und größeren Krebsen und Garnelen sind endlich die ersten beiden Anglerfische dabei. So gut getarnt, dass wir ohne die Guides keine Chance gehabt hätten sie zu finden. So beenden wir auch diesen Tauchgang sehr zufrieden und machen uns später über das schon gewohnt gute Abendessen her. Da in der Aufenthaltshalle ein Fernseher steht, können wir uns die Ergebnisse des Filmtages auch gleich in etwas größer anschauen und können mit der Ausbeute mehr als zufrieden sein.
Bunaken, 5.3.2011
Nach dem üblichen Frühstück geht es nichtsahnend was vor uns liegt zu Mike?s Point, unserem ersten von insgesamt 4 Tauchgängen heute. Der Platz liegt an der Nordwestspitze und verspricht von aufgrund seiner Lage gute Strömung. Nach dem abtauchen geht es zunächst recht langsam am Riff entlang. Die Strömung wird zwar mehr, ohne aber unangenehm zu sein. Das Piepen des Computers verrät uns aber, dass wir etwas zu schnell nach oben gehen, also Luft aus dem Jacket bis es leer ist. Leider reicht das trotz etwas Überbleiung nicht und unser Weg geht weiter nach oben. Wir halten uns am Riffgestein fest, da uns eine Aufwärtsströmung erwischt, die so heftig daherkommt, dass an ein normales Tauchen nicht mehr zu denken ist. Dass wir noch Kameras dabeihaben kommt noch erschwerend hinzu. So bleibt immer nur eine Hand frei um uns irgendwo festzukrallen. Der erste Gedanke, die Strömung könnte nachlassen trifft leider nicht zu. Ganz im Gegenteil, es wird immer heftiger. Natürlich schlägt auch wieder das Seefarn zu, welches den Weg zwischen Füßlingen und Anzug findet als wir etwas unkontrolliert im Riff hängen. Mit brennenden Fußgelenken wird ein neuer Platz zum verweilen gesucht. Leider gestaltet sich das recht schwierig, da ich es nicht wage, den Kopf zur Seite zu nehmen, denn die Strömung hätte mir wohl die Maske vom Kopf gezogen. Mit Mühe gelingt es uns aufs Riffdach zu kommen, wo wir einen Safetystop einlegen, um kurz darauf den Tauchgang abzubrechen. Etwas schneller als gewöhnlich geht es zur Oberfläche, da Die Strömung hinter dem Riffdach wieder nach unten zieht. Wieder eine neue Erfahrung, wir hatten zwar schon recht heftige Strömung hinter uns, aber so eine brutale Aufwärtsströmung haben wir noch nicht erlebt.
Während der Oberflächenpause entscheiden wir uns als nächsten Tauchgang wieder einen strömungsfreien zu machen und fahren zu Alung Banua welcher im inneren der großen Bunakenbucht liegt. Wir haben jetzt zwar gar keine Strömung, sehen dafür aber auch nicht so viel. Eine rot gestreifte Seegurke ist unser Highlight, dafür müssen wir den Tauchgang aber auch nicht abbrechen.
Wir machen Mittag, wie üblich mit Reis, Fisch und Geflügel. Um 15:00 Uhr geht es dann wieder aufs Wasser. Fukui ist unser nächster Platz. Ein Japaner war der Namensgeber des Platzes. Vor einiger Zeit hat er dort 5 Riesenmuscheln aufgereiht welche wir auch von unserem ersten Aufenthalt 2008 schon kennen. Leider stellen wir beim Abtauchen fest, dass nur noch drei leben. Imposant sind sie trotzdem noch. Wir tauchen weiter bis zur Ecke wo wir so allerhand Großfisch vor die Linsen bekommen. Neben einem Blacktip auch eine Gruppe Barrakudas und diverse Makrelen. Zurück am Resort bleibt uns nicht viel Zeit, da wir heute einen Nachttauchgang machen wollen. Um 18:00 Uhr geht es los, wieder zu Alung Banua, den wir heute Morgen schon mit Licht betaucht hatten. Eine große Languste ist leider etwas scheu und flieht vor unseren Kameras. Dafür gibt es unzählige große und kleine Krebse und Garnelen die etwas fotogener sind.
Nach dem Abendessen geht es früh ins Bett. Vier Tauchgänge schlauchen doch etwas mehr.
Bunaken, 6.3.2011
Da eins von Sandras Ohren leider zu sehr schmerzt haben wir uns entschlossen etwas früher mit dem Tauchen aufzuhören. So haben wir einen freien Tag, können ausschlafen und in Ruhe frühstücken. Danach machen wir uns mit dem GPS der Videokamera auf Geocache-Suche. Leider ist das GPS aber dann doch zu ungenau, wir hätten das Garmin doch mitnehmen sollen. So bleiben wir leider ohne Erfolg und wollen nachmittags noch mal los.
Mittags erfahren wir, wie klein die Welt ist, denn Mike, ein Waliser mit irischen Wurzeln erzählt uns, dass auch er Geocacher ist, und den Cache auf den Bunaken ebenfalls suchen wollte. Und, er hat ein vernünftiges GPS Gerät mit. Also gehen wir nach dem Mittag gemeinsam auf die Suche. Schnell ist der Ort gefunden, allerdings soll er mitten im Restaurant sein. Wir kommen nicht weiter und fragen einfach. Jemand weiß tatsächlich Bescheid und führt uns zu Benny, dem Besitzer der Tauchbasis Froggies, auf deren Grund wir uns gerade befinden. Er sagt, dass er den Cache in seinem Büro verwahrt, da sein Staff ihn wohl dauernd mitnehmen wollte. So sind wir also fündig geworden, wenn auch nicht ganz ohne Hilfe.
Zurück im Resort wird Thorsten erst mal übers Geocaching aufgeklärt und unser Erfolg gefeiert. Da Sandras Ohr immer mehr schmerzt, bekommen wir von Thorsten antibiotische Ohrentropfen. Hoffen wir, dass sie helfen werden.
Zum letzten Abendessen gibt es das übliche, aber alles hier hat sehr gut geschmeckt. Ein letztes mal geht es nun im Bastianos Bunaken ins Bett.
Bunaken, 7.3.2011
Morgens sind Sandras Ohrenschmerzen nicht besser geworden, also rufen wir bei Aquamed an, um uns ärztlichen Rat zu holen. Die Ohrentropfen sollen zwar nicht schlecht sein, aber wohl nicht ausreichend und so gibt man uns den Rat, einen Arzt aufzusuchen. Wir werden also in Manado zunächst im Office bezahlen, da der Kreditkartenleser im Resort durchgeschmort ist, dann ins Hospital, anschließend einen weiteren Gast vom Flughafen abholen, dann weiter nach Bitung und letztlich mit dem Boot rüber ins Bastianos Lembeh. Ein volles Programm und wir starten um 9:45 Uhr mit der ersten Etappe Richtung Manado. Von Thorsten und Silke brauchen wir uns noch nicht zu verabschieden, denn nach dem heutigen Managermeeting wollen sie morgen zusammen mit Sven ebenfalls nach Lembeh kommen.
Manado, 7.3.2011
Um 10:30 Uhr legen wir im Hafen von Manado an. Unser Bus steht schon bereit und nachdem unser Gepäck eingeladen ist, geht es zum Office. Thorsten meint wir sollen uns nicht wundern, denn das Office liegt im Hinterzimmer eines Möbelhauses. Geschäfte werden wohl ab und zu mal von eifrigen Polizisten aufgesucht um etwas vom Erlös abzubekommen und so ist das Hinterzimmer etwas geschützter.
Nachdem wir bezahlt haben fahren wir zum Hospital. Ein freundlicher Mitarbeiter vom Bastianos leistet wertvolle Hilfe beim Ausfüllen diverser Formulare. Wir müssen auch nicht auf den Arzt warten, denn der ist schon bestellt worden und stellt eine Mittelohrentzündung fest. 3 ? 5 Tage kein Wasser ins Ohr, Antibiotika und weiterhin Tropfen ins Ohr. Wir hoffen, dass die Medikamente helfen, denn wir haben für das Bastianos Lembeh natürlich auch schon ein Tauchpaket gebucht.
An der Manado Mall holen wir Oliver und Gudrun ab, den ebenfalls ein paar Nächte im Lembeh verbringen wollen. Dann kommen zwei Drive In auf uns zu. Am ersten holen wir Geld. Neben den Automaten fahren, Karte rein, Geheimzahl und Betrag eingeben und schon kommt Geld und Quittung raus. In manchen Dingen ist Indonesien doch moderner als Deutschland. Der zweite ist ein bekannter einer amerikanischen Feinschmeckerkette. Da es im Hospital etwas länger gedauert hat, bleibt für mehr leider keine Zeit mehr, da wir ja auch noch einen Gast vom Flughafen abholen müssen.
Also geht es mit dem Bus zum Flughafen. Vorher aber noch zum Swiss Hotel, wo wir einen Asiaten einsammeln. Er hat ein paar Tüten bei sich, setzt sich sprachlos in den Bus und wir fahren weiter. Merkwürdiger Typ.
Am Flughafen bekommt Oliver einen Frischluftanfall. Jedenfalls möchte er recht schnell aus dem Bus an die frische Luft. Verständlich, denn wir sind jetzt schon einige Zeit ohne Klimaanlage in der prallen Sonne und wegen Sandras Mittelohrentzündung verzichten wir auf Durchzug. Dummerweise steht unser neuer mitreisender Asiate im Weg. Er flüchtet rückwärts aus dem Bus, übersieht eine Bordsteinkante und liegt dann wie eine Schildkröte auf dem Rücken und streckt alle Viere von sich. Olivers Hand, die er ihm hilfreich entgegenstreckt schlägt er angsterfüllt aus. Wir taufen ihn daraufhin Gustav und hoffen, dass er nicht in Lembeh nicht unser Tauchguide wird.
Auf Erwin brauchen wir nicht lange zu warten, und nachdem er und sein Gepäck eingeladen haben geht es endlich Richtung Lembeh.
Bitung, 7.3.2011
Rund eine Stunde später erreichen wir Bitung. Sehr viel hat sich in den letzten drei Jahren wohl nicht verändert, denn wir erkennen einiges wieder. Wir fahren zwar zu einem anderen Pier, aber vom Schmutz hätte es auch der von vor drei Jahren sein können. Bitung ist sicher keine schöne Stadt. Einige merkwürdige Gestalten lungern hier rum und wir passen etwas besser auf unser Handgepäck auf, zumal sich einer immer irgendwie hinter unsere Rucksäcke schleicht. Lange brauchen wir aber nicht zu warten, dann kommt unser Boot. Leicht zu erkennen, denn im Bastianos Lembeh fahren die gleichen Boote wie auf den Bunaken. Man fühlt sich schon fast heimisch.
Wir sehen noch ganz kurz Serge und Boschi die als Manager hier arbeiten, aber auch zum Teammeeting nach Manado müssen und erst morgen wieder im Resort sind.
Die Überfahrt dauert nur knapp 20 Minuten und wir sehen entspannt dem zweiten Teil unserer Reise entgegen.
Lembeh, 7.3.2011
Da Serge und Boschi ja nicht da sind werden wir von einer Mitarbeiterin empfangen. Wir werden wie üblich mit einem Getränk und Bögen zum Ausfüllen versorgt. Das Resort ist auf einer Inselspitze gebaut welche sich einige Meter nach oben ausdehnt. Im unteren Bereich ist die Rezeption und die Tauchbasis. Ein eigener Fotoraum für Video- und Fotoequipment ist ebenfalls vorhanden. Wie wohl in Lembeh üblich ist dieser mit Arbeitsplätzen samt Steckdosen, Handtüchern, einer Lampe und sogar Batterieladegeräten ausgestattet. Mehr als vorbildlich!
Zunächst zieht es uns aber in unseren Bungalow. Einige Stufen bei angenehmer Schwüle versprechen uns doch ganz gute Bewegung. Vergessen wird man sicher nichts wichtiges, wenn wir hier zum Tauchen fahren.
Unser Bungalow ist einer mit einer ungeraden Zahl. Diese weisen in Richtung Lembehstraße und haben somit Blick auf die Vulkane. Aus den geraden blickt man in Richtung einer malerischen Bucht, nicht schlechter, aber wir sind trotzdem froh über unseren Ausblick. Insgesamt ist der Raum etwas kleiner als die auf den Bunaken, aber sie sind ähnlich eingerichtet. Ein kleiner Balkon mit zwei Stühlen und einem Tisch laden zum relaxen ein. Neben dem Bett gibt es innen ebenfalls noch einen kleinen Tisch mit Stuhl, Nachtische mit einer Nachtischlampe deren Stecker nicht in die Steckdose passt und einem halboffenem Bad mit Waschbecke, Toilette und einer Dusche. Eine Klimaanlage und ein Ventilator verschaffen etwas kühlere Luft, ein Moskitonetz am Bett verspricht stechfreie Nächte. Alles in allem klein aber völlig ok.
Auf geht es zur weiteren Erkundung. Zunächst durch das Restaurant, in welchem aber noch nichts passiert, am Pool vorbei (es gibt sogar ein paar Liegen) ab zur Poolbar. Diese liegt direkt an der Spitze des kleinen Inselausläufers und bedeutet so das Ende des Resorts. Hier stehen ebenfalls Tische und Stühle sowie die Bar samt Barhocker. Wir genehmigen uns das erste Bintang und läuten so die zweite Etappe unseres Urlaubs ein.
Wir genießen den restlichen Tag an der Poolbar und machen uns dann später zum Abendessen fertig. Dieses besteht wie schon in den Bunaken aus einer Vorspeise (Suppe), Fisch-, Fleisch-, Geflügel- oder Vegetarischem Hauptgericht sowie einem Dessert. Geschmacklich in etwas wie Bunaken, etwas schlechter dafür schärfer. Wasser ist wie immer umsonst, Bierchen gehen aufs Zimmer.
Insgesamt ist dieses Resort etwas hübscher, schon alleine wegen dem Pool, der Rest wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Lembeh, 8.3.2011
Da uns Sandras Ohr noch zur Pause zwingt, verbringen wir den Tag erholsam am Pool. So ziehen wir die geplante Zeit zum Ausruhen nach den Tauchtagen etwas vor und schaffen es auch, unsere Bücher fertig zu lesen. Eine kleine internationale Bibliothek versorgt uns auch mit weiteren deutschen Titeln so dass hier keine Langeweile aufkommt. Wer möchte kann hier seine Bücher hinterlassen wenn er sie nicht mit nach Hause schleppen will.
Das Frühstück entspricht hier ebenfalls dem in Bunaken, es gibt darüber also nicht neues zu berichten.
Serge und Boschi treffen nach ihrem Firmenmeeting zusammen mit Thorsten, Silke und Sven ein. So lernen wir auch die Manager vom Bastianos Lembeh endlich kennen. Das Wiedersehen endet natürlich an der Poolbar und dauert dann doch etwas länger als geplant. Da wir morgen wohl nicht tauchen werden ist das aber nicht weiter schlimm.
Lembeh, 9.3.2011
Ein weiterer erholsamer Tag ohne besondere Vorkommnisse. Wir genießen die Ruhe am Pool und die wunderschöne Aussicht auf Sulawesi.
Lembeh, 10.3.2011
Heute wollen wir es mit dem Tauchen probieren. Um keine unnötige Ausfahrt zu machen falls es doch nicht klappt, entscheiden wir uns für das Hausriff. Eine kurze Einweisung zur Basis, Tauchbetrieb usw. bekommen wir vorher noch von Serge. Alles gut geregelt.
Die Flaschen haben 200 Bar, ab ins Wasser. Sandras Ohren spielen mit und wir gehen bis zum Wrack auf 16 Metern langsam runter. Viel erwartet hatten wir zwar nicht, denn man sagte uns dass es sich nicht wirklich lohnen würde hier zu tauchen, aber der Tauchgang ist trotzdem sehr gut. Sehr viel Kleinkram und ein ganz nettes Wrack lassen die Zeit schnell vergehen.
Den nächsten Tagen sehen wir taucherisch sehr optimistisch entgegen, wollen es aber nicht gleich übertreiben und belassen es bei diesem einen.
Lembeh, 11.3.2011
Ab heute wird es dann etwas stressiger da wir unser Tauchpaket schon noch abtauchen wollen. So sind im Schnitt 3 Tauchgänge für die nächsten 5 Tage Pflicht und so beginnen wir gleich nach dem Frühstück damit.
Wie schon im Resort auf den Bunaken gibt es 3-4 Ausfahrten pro Tag. Das Tauchgerödel wird auf die Boote gebracht und auf Wunsch auch zusammengebaut. Kameras werden auch aufs Boot gebracht und da Serge seine Jungs richtig gut ausgebildet hat braucht man hier keine Sorge zu haben, dass damit etwas passiert. Die Ausfahrten liegen zwischen 5 und 50 Minuten. Vormittags werden zwei Tauchgänge gemacht.
Unser erster Tauchgang geht zum Magic Rock und gleich auf etwa 40 Meter. Eine Gorgonie mit zugehörigem Pygmäenseepferdchen erwartet uns schon und wir kommen zu den ersten guten Aufnahmen. Lange Zeit zum verweilen haben wir nicht. Bei drei Fotografen in der Gruppe vergeht unsere Nullzeit auch entsprechend schnell da schließlich jeweils nur einer an der Gorgonie ist und versucht, das Seepferdchen abzulichten.
Es geht wieder hoch auf 30 Meter, die nächste Gorgonie und dieses mal ein Hippocampus denise. Es geht weiter nach oben und nach einem Schaukelfisch und einer elektrischen Muschel tauchen wir am Boot wieder auf. Insgesamt eine schöner Tauchgang mit vielen Highlights, allerdings für die Lembeh Strait noch sehr wenig Sand. Aber wir haben ja gerade erst angefangen hier zu tauchen.
An Bord gibt es Ananas und Melone, Wasser, Tee und Kaffee. Also auch hier der gleiche Ablauf wie schon in den Bunaken. Nach einer gute Stunde Oberflächenpause geht es zum nächsten Tauchplatz: Aer Bajo.
Der erste Sandtauchplatz für den die Lembeh Strait so berühmt ist. Wie üblich müssen sich unsere Augen erst an die ungewohnte Umgebung anpassen. Schwarzer Sand, wenig Sicht und leider erst mal auch wenig zu sehen. Dafür erwarten uns etwas später ein Mimik mit zahlreichen Veränderungen und am Ende noch ein Coconut Oktopus der sich drei Muschelschalen als Höhle um den Körper hängt.
Zu Mittag geht es rein und danach mit frisch geladenen Akkus auch gleich wieder raus. Tanjung Manangis steht auf dem Programm und hier könnten wir Glück haben und einen Blauringkraken vor die Linse zu bekommen. Tatsächlich finden die Guides auch einen, der doch deutlich kleiner ist als wir das erwartet hätten. Voller Respekt nähern wir uns dem kleinen Tier, schließlich gehört er mit zu dem giftigsten was es unter Wasser zu sehen gibt. Sonst gibt es nicht viel Neues zu beobachten aber der kleine alleine macht schon einen Tauchgang sehenswert.
Der erste richtige Tauchtag neigt sich dem Ende zu und er war sehr erfolgreich. Die Ohren spielen mit und wir haben unsere Wunschtiere fast schon alle gesehen.
etwas erschreckt hat uns Serge als er abends nach oben kam und von einer Tsunamiwarnung sprach. Welche Auswirkungen diese haben sollte war uns natürlich noch nicht klar. Jedenfalls räumten wir unsere Ausrüstungen nach oben wo sie vor eventuellen Hochwassern sicher war.
Bemerkt haben nichts, Serge meinte nur dass alle 20 Minuten die Strömung wechselte.
Lembeh, 12.3.2011
Wieder stehen drei Tauchgänge an diesem Tag an. Nudi Falls und Sarena Point am Vormittag sowie Makawide 1 am Nachmittag. Alle drei sind Sandplätze wobei Nudi Falls noch etwas mehr Koralle zu bieten hat. Die Ausbeute ist heute aber eher gemischt. Neben den öfters vorkommenden Schaukelfischen sehen wir noch ein paar Leierfische und ein paar kleinere und größere Drachenköpfe. Der erste Anglerfisch sowie ein paar kleine Sepien gibt es am Sarena Point zu sehen. Makawide 1 bietet dazu noch einen imposanten Fangschreckkrebs.
Der Tag heute bot schönes und stressfreies Tauchen und so genießen wir den Abend mit einem weiteren Sonnenuntergang über den Vulkanen.
Lembeh, 13.3.2011
Der erste Tauchgang bei Critter Hunt bot das was der Name schon versprach. Sehr viel Kleinkram von Schnecken über Garnelen sowie Geisterpfeifenfischen war viel interessantes dabei.
Dafür bot Kelapa 2 eher unterdurchschnittlich wenig. Immerhin viele Schnecken und ein Fledermausfisch kommen vor die Linse.
Nach dem Mittag geht es zu Makawide 3. Ein typischer Sandplatz mit entsprechenden Tieren. Sehr viele Schnecken und Garnelen sowie zwei Minianglerfischen gibt es dort zu sehen.
Unter Wasser haben wir schon sehr überrascht festgestellt dass wir einem Stellnetz recht nahe gekommen sind. Wieder auf dem Boot kam ein Fischer auf uns zu und beschwerte sich lautstark darüber, dass wohl ein Taucher sein Netz zerschnitten hat. Serge bleibt dem unschuldig blickend erst mal fern und lässt das seinen Guide auf indonesisch regeln. Schließlich einigen sich der Fischer darauf, dass ihm das Netz ersetzt wird. Eigentlich hätte er um diese Uhrzeit hier gar nicht fischen dürfen. Zumindest haben sich so die Tauchbasen mit den Fischern abgesprochen damit man sich nicht gegenseitig in die Quere kommt. Und da Serge wohl etwas verärgert darüber war hat er das Netz zerschnitten. Na ja, Friede wieder hergestellt obwohl das für einen Taucher schon gefährlich werden kann wenn er sich in einem Netz verfängt.
So geht der Tauchtag mit etwas Action zu Ende. Am Abend sehen wir zum ersten mal, was der Tsunami angerichtet hat. Wir sind ja zum Glück nicht betroffen und versuchen auch die Katastrophe in Japan auszublenden.
Lembeh, 14.3.2011
Der Tag beginnt mit California Dreaming, einem Tauchplatz recht weit im Norden Lembehs. Wir haben leichte Strömung, nicht gerade schöne Korallenblöcke und auch sonst gibt es nicht wirklich was zu entdecken. Nicht gerade empfehlenswert es sei denn man braucht mal wieder etwas mehr Blauwasser.
Als nächsten Platz fahren wir TK 3 an. Der ist wieder mehr nach unserem Geschmack. Ein Hairy Frogfisch in Miniaturausgabe und ein Skorpionsfisch kommen vor unsere Linsen.
Nach dem Mittag geht es wieder zu Makawide, dieses mal Nummer 2 wo Serge erst mal seine Schulden begleicht und wir dann ohne Netz einen weißen Skorpionsfisch, einen Schlangenaal sowie mehrere Brunnenbauer beobachten können.
Da wir es heute so richtig übertreiben wollen machen wir uns noch zu einem Nachttauchgang bereit. Dieser geht nach Aer Prang und bietet neben einem Wonderpus und einem Langarmoktopus noch manch andere Kreatur die hier Nachttauchgänge mehr als lohnenswert machen.
Lembeh, 15.3.2011
Unser letzter Tauchtag hat begonnen. Da wir gestern 4 gemacht haben, brauchen wir heute nur noch zwei mal ins Wasser und haben damit unser Tauchpaket durch. An TK 1 gibt es neben zwei orangefarbenen Anglerfischen nichts bemerkenswertes, Aer Bajo bietet dafür zum Abschluss noch mal das volle Programm. Neben Mimik und Coconut Oktopus haben wir noch Anglerfische und Skorpionsfische über dem schwarzen Sand. Ein guter Abschluss von zwei tollen Tauchwochen.
Nord Sulawesi hat sich wieder einmal gelohnt. Die beiden Resorts sind sehr taucherorientiert ausgestattet, alles ist durchdacht, für Fotografen ist gerade Lembeh mit seinem Kameraraum ein Traum an Komfort. Leider haben wir das Gefühl, dass es dieses mal weniger Tiere waren als noch vor 3 Jahren. Dafür haben wir dieses mal den Blauringkraken gehabt der uns daMals gefehlt hat.
Beide Resorts können wir uneingeschränkt empfehlen.
Lembeh, 16.3.2011
Heute ist unser letzter ganzer Tag bevor es morgen auf die lange Rückreise geht. Wir genießen den Tag nochMal am Pool und verpacken so langsam unsere Ausrüstung. Sulawesi gefällt uns einfach zu gut und so wird es sicher nicht das letzte mal sein dass wir hier waren.
Manado, 17.3.2011
Nach dem Frühstück haben wir noch etwas Zeit ehe wir dann per Fähre und Bus den kleinen Manadoer Flughafen erreichen. Unproblematisch erhalten wir unsere Boardingcards, leider nur bis Frankfurt. Aus irgendeinem Grund können wir Lufthansa Tickets mal wieder nicht bekommen.
Pünktlich heben wir ab und fliegen unser erstes Teilstück nach Singapore.
Singapore, 17.03.2011
Da wir einige Zeit bin zu unserem Weiterflug haben entscheiden wir uns mal das Hardrock Cafe im Flughafen auszuprobieren. Essen ist ok, Preise auch, Musik erwartungsgemäß gut, leider aber auch die Klamotten und so kaufen wir hier erst mal kräftig ein. Leider lässt uns der Kaufrausch auch nicht mehr los und so ziehen wir shoppender weise durch den Flughafen. So wächst unser Handgepäck ordentlich an, aber letztendlich bekommen wir alles in den Flieger die lobenswert auch wieder pünktlich abhebt.
Frankfurt, 18.03.2011
Wir haben dieses mal tatsächlich schlafen können, zumindest einen großen Teil des Fluges. So kommen wir nicht ganz so erschlagen in Frankfurt an und bekommen dort den Ansturm der Geschäftsreisenden für die erste Maschine mit. Ganz gelassen kommt unser Handgepäck zum durchleuchten aufs Band. Der Hinweis dass sich darin Tauchlampen befinden wird zur Kenntnis genommen und alles steht darauf hin still, da man auf den Röntgenbildern Elektronik ungewisser Herkunft sieht. Da wir genug Zeit haben sehen wir das recht gelassen anders als die Geschäftsreisenden die etwas sauer reagieren. Schließlich kommt aber jemand der sich auskennt, wir frühstücken ein deutsches Brötchen und dann geht es ab nach Bremen.