1. Tag:
An einem etwas älteren Steg, der zu dem Barrakuda Diving Resort gehört, beginnt unsere letzte Etappe des Sulawesi Trips. Einige Boys der Siladen Tauchbasis mühen sich mit unserem Gepäck ab, ich denke sie sind sehr dankbar für die Rollen. Mit uns sprechen will aber keiner so recht und so zuckeln wir gemächlich in 30 Minuten nach Siladen. Wir sehen schon von weitem den hergerichteten Steg, halten dann aber auf den Strand zu. Wir bekommen also beim Ausstieg etwas nasse Füße was angesichts von Badelatschen und Sonne nicht wirklich schlimm ist. Trotzdem fragen wir uns, warum man hier den Steg extra renoviert hatte. Egal, wir kommen im Siladen an, bekommen einen Begrüßungsdrink und eine Einweisung von Donald, dem Manager, sowie der Frage von Luca, einem Schweizer der zusammen mit Miho, einer Japanerin, die Tauchbasis leitet, ob wir schon gleich tauchen wollen. Wollen wir nicht und so bekommen wir den Hinweis, dass wir um 6 Uhr abends eine Einweisung in das Tauchen bekommen. Auch gut, also erst mal aufs Zimmer. Unser Gepäck trifft auch bald ein, wir packen das nötigste aus und um 13 Uhr gibt es auch schon Mittagsessen. Dieses ist a la Carte und man hat eine reichhaltige Auswahl. Super nett angerichtet, und auch geschmacklich einem 5-Sterne Resort gewachsen. Den Rest des Tages verbringen wir auf unseren Strandliegen, bzw. am und im (Salzwasser-) Pool. Leider ist das Wetter nicht das allerbeste, immer wieder regnet es, aber das kann ja nur besser werden. Um 6 Uhr bekommen wir dann die bereits angesprochene Einweisung ins Tauchen. Miho übernimmt das und sie möchte auch unsere Brevets sehen. Scheint also etwas genauer hier zu sein. Das übliche wird uns erzählt, dazu noch Haftungsausschlusserklärung, bla bla bla. Na ja, jedenfalls sind wir eingecheckt und unterhalten uns noch sehr nett mir ihr. Miho hat schon auf einer Basis in Ägypten und in Thailand gearbeitet und so gibt es einiges zu erzählen.
Wir klären also den Tauchgang für den nächsten Morgen, nehmen unser Dinner zu uns, ebenfalls a la Carte wie schon mittags, und wie immer fallen wir müde ins Bett.
2. Tag:
Unser erster Tauchtag auf Siladen. Immerhin kennen wir ja die Gegend schon da wir mit der Aggressor einen Tag hier waren. Aber erst mal kräftigen und zum Frühstück. Auch dieses ist a la Carte, nicht gerade die tollste Auswahl, aber das ist ja außerhalb Deutschlands auch nichts neues. Immerhin verschiedene Marmeladen, Butter, Croissants, Ham (aber leider alle) und Eier auf verschiedene Art und Weise. Kaffee ist leider Nescafe, erstaunlich für ein 5-Sterne Resort in einem der führenden Kaffee produzierenden Länder. Da hatten wir doch besseres erwartet. So ganz bekommen sie das hier mit dem Frühstück auch nicht auf die Reihe. Irgendwie versuchen sie alles auf einmal an den Tisch zu bekommen, deshalb sind die Eier dann auch schon kalt, der Toast zäh, die Butter noch gefroren. Unter Stress können die Bedienungen eigentlich nicht stehen, obwohl, es sind noch zwei andere Gäste da. Leider bleibt das mit dem Frühstück auch die nächsten Tage so.
Zum Tauchen: Zunächst bestaunen wir auch hier den Kameraraum. Nicht ganz so üppig wir im Lembeh Resort aber trotz allem sehr gut mit Tisch, Ventilator und zahlreichen Steckdosen zum Laden ausgestattet. Warum schaffen sie das eigentlich in anderen Ländern nicht? Kameras sind recht schnell zusammengebaut und schon geht es auf das Boot. Unsere Ausrüstung ist schon komplett da, zusammengebaut und an den Flaschen. Super Service! Sogar richtig, immerhin waren je zwei Ausrüstungen in einer Tasche und wir haben nicht geholfen. Unsere erste Ausfahrt führt uns in knapp 10 Minuten zum Dalton Point, einem Spot an der Insel Bunakken. Zunächst geht es an der Wand runter und für gut 30 Minuten daran entlang. Nichts spektakuläres bis... Nicht wirklich zu glauben, erst sehe ich etwas großes, dunkelblaues mit helleren Punkten. Als der Fisch seine Silhouette zeigt ist mir klar, dass ich mich nicht täusche. Es ist, wenn auch ein kleiner, aber es ist ein Wahlhai. Schnell in den Lungenautomaten gebrüllt, die Kamera auf ihn gerichtet und hoffen, dass irgendeine Aufnahme etwas wird. Das glaubt uns sonst keiner. Immerhin sind wir wegen Tieren hier, die 5 cm normalerweise nicht überschreiten. Und nun so was. Das Beste, der Hai spielt mit unsere Blasen und will gar nicht weg. Natürlich ist von nun an nur noch der Walhai interessant und wir stiegen langsam auf. Immer wieder kommt der Hai zu uns. Hautnah, wir müssen ausweichen, sonst würde er uns glatt über den Haufen schwimmen. Vom ersten bis zum letzten Foto vergehen 24 Minuten, unsere Flaschen sind so gut wie leer als wir mehr als zufrieden aus dem Wasser steigen.
Das Boot fährt irgendwie los und wir versuchen zu realisieren, was gerade geschehen ist. Immerhin haben wir die Fotos, wir können also nachschauen, ob es wirklich stimmte. Und ja, er war wirklich da. So kann es weitergehen und wir spinnen schon von Orcas, Hammerhaien und sonstigem. Aber realistisch gesehen, wird das unser absolutes Hai-Light des Urlaubs gewesen sein, dessen sind wir uns mehr als sicher. Der zweite Tauchgang, diesmal am Hausriff von Siladen bringt und neben einem Pygmäenseepferdchen nichts neues, aber unsere Gedanken sind eh noch bei dem Walhai.
Zurück auf der Insel erwartet uns nach einer heißen Dusche das Mittagessen. Wiederum haben wir eine nette Auswahl heimischer Spezialitäten und den Rest des Tages verbringen wir mit Lesen auf dem Zimmer denn es schüttet mal wieder wie aus Kübeln. Hoffentlich bleibt das nicht so, eigentlich wollten wir hier ja etwas entspannen und noch etwas Sonne tanken. Richtig schön ist es auf dem Zimmern auch nicht. Es gibt zwar Lampen, aber selbst wenn alles an ist sind die Zimmer so dunkel, dass man kaum lesen kann. Aber wir wollen nicht in Depressionen verfallen, schließlich ist Urlaub und es kann nur besser werden. Wird es aber nicht und so verziehen wir uns nach dem Abendessen wieder in unsere Zimmer und träumen von großen Haien!
3. Tag:
Auch heute werden wir wieder zwei morgendliche Tauchgänge machen. Eventuell noch einen Nachttauchgang, aber das wollen wir später entscheiden. Frühstück ist wieder die gleiche Katastrophe wie gestern, aber wir hatten auch nichts anderes erwartet. So langsam fragen wir uns was passiert, sollte das Resort mal voll sein.
Unser erster Tauchgang heute ist Lekuan I. Hier hatten wir schon auf der Aggressor das Glück gehabt, die riesigen Schildkröten, die hier wohl ansässig sind, zu bestaunen. Auch heute begegnen uns zwei Schildkröten. Toll und immer wieder schön anzuschauen. Und das Glück bleibt weiter auf unserer Seite, denn wir sehen noch einen White Tip, 3 kleinere Napoleons und recht große Makrelen. Blauwassertauchgänge so wie wir sie uns vorgestellt haben.
Auch Tauchgang Nummer 2, Lekuan III bringt uns viel Fisch. Und Schaukelfische en masse. Sonst passiert nicht viel. Der Rest des Tages ist zur Abwechslung mal wieder Regen und da uns jetzt schon kalt ist, beschließen wir den Nachttauchgang auszulassen. War aber so ein schöner Tauchtag. Da wir diesmal nicht auf den Zimmern rumhängen wollen, hängen wir uns vor den Laptop und fangen an, uns das Hörbuch von Hape Kerkeling - Ich bin dann mal weg - anzuhören. Sein Tagebuch über seine Pilgerreise über den Jakobsweg. Wirklich klasse von ihm erzählt und so verfliegt der Nachmittag wie im Fluge. Dinner, noch ein paar Kapitel anhören und der Tag ist um.
Ach ja, unsere Hosen haben wir schon seit gestern im Wäschekorb unter der Annahme, dass sie von dort ihren Weg Richtung Wäscherei finden. Dem ist leider nicht so und eine freundliche Nachfrage an der Rezeption führt dazu, dass wenige Minuten später zwei Frauen unsere Hosen abholen wollen. Da standen wir aber schon fast unter der Dusche, sprich wir waren weniger als spärlich bekleidet. Egal, Handtuch drüber und weg damit, denn die Tour in den Park war nicht nur nass sondern auch äußerst dreckig und die Hosen brauchen wir für den Heimweg.
4. Tag:
Letzter Tauchtag. Heute werden es drei, zwei morgens und noch einer am Nachmittag. Da Hella nur drei hier gemacht hat ist man von der Tauchbasis so fair und überträgt uns die drei übrigen. Das macht auch nicht jede Basis. Heute wollen wir mal etwas Strömung sehen und ein bisschen was geht auch. Am Mandolin Point sehen wir wieder eine Schildkröte und das übliche an Kleingetier. Was hier immer wieder überrascht sind die riesigen Fischschwärme. Doktor und Drückerschwärme zu Tausenden. Man schwimmt richtig durch die Fischsuppe.
Besonders der zweite Tauchgang, Cha Cha, bei dem es mal etwas mehr kachelt, bringt uns einiges vor die Linsen. Ein Black Tip, ein Barrakudaschwarm von doch recht großen Exemplaren. Wir fliegen an der Wand entlang, durch die Schwärme durch, die fast gar nicht aufhören wollen. Auch so macht tauchen Spaß.
Den Nachmittagtauchgang machen wir dann gänzlich ohne Kameras. Wir wollen zwar wieder einen schönen Drift zum Abschluss, aber leider ist wohl gerade Gezeitenwechsel denn es passiert recht wenig. Bei Bunakken Timur I sehen wir dann noch eine letzte Schildkröte und entspannen noch etwas im Wasser, bevor wir zum letzten mal in diesem Urlaub auftauchen und an Bord des Tauschboots klettern. Es war wirklich entspanntes Tauchen hier, die Guides bekommen zwar nur eine 3, aber im Gegensatz zur Lembeh Strait können sie hier ihre Erfahrung auch nicht unter Beweis stellen.
Den Rest des Tages verbringen wir aufgrund des natürlich schlechten Wetters wie immer auf dem Zimmer, bzw. beim Dinner und vor dem Laptop bei Hape. Zum Spazieren gehen haben wir bei dem Wetter logischerweise keine Lust, denn neben nass ist es auch relativ kühl.
5. Tag:
Heute ist nichts angesagt. Im Laufe des Tages werden wir die Kameras in die Koffer einsortieren, und den Rest des Tages wollten wir uns dann eigentlich sonnen. Daraus wird natürlich nichts, denn es regnet mal wieder. So verbringen wir den Tag abwechselnd beim Essen, auf dem Zimmer oder auf der Terrasse. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Aber hilft ja nix. Am Nachmittag sind weitere Gäste angereist. Ein Paar aus Hamburg, er ohne Koffer, der soll aber in zwei Tagen folgen, und eine Familie, Mann, Frau, drei Kinder, die wohl aus Japan stammt. Zumindest sprechen sie mit Miho japanisch. Dafür gibt es dann zum Abendessen keine Karte mehr, sondern Büffet. Das Essen ist natürlich das Gleiche, nun nur nicht mehr so schön angerichtet, sondern in Warmhaltebottichen. Die Qualität leidet hier also mit der Anzahl der Gäste. Ruhig bleibt es aber trotzdem denn die Kinder sind sehr gut erzogen und machen absolut keinen Lärm. Hape hilft uns ein wenig gegen die Langeweile, und so bekommen wir bei Regen auch diesen Tag um. Unsere Hosen sind übrigens immer noch nicht da. Irgendein Problem mit der Trocknung.
6. Tag:
Der Tag bringt Hoffnung, denn zumindest während des Frühstücks - auch das jetzt übrigens in Büffetform - scheint die Sonne. Das bleibt auch bis zum Mittag so, also verpassen wir uns auf den Poolliegen den lange fälligen Sonnenbrand. Den auch nicht zu knapp, aber schließlich ist es unser letzter Tag und wir wollen es uns noch mal so richtig geben. An der Rezeption können wir dann noch unser Logbuch stempeln und bekommen eine Karte, auf denen unsere Tauchgänge verzeichnet sind. Samt Tiefen und Zeiten übrigens, die aber nur von den ersten beiden Tauchgängen genau, danach wurden einfach die des Guides eingetragen. Man kann aber sagen, hier wurde für uns Logbuch geführt. Toller Service!
Mittlerweile sind aber unsere Hosen eingetroffen. 6 US $ pro Hose wollen sie haben!
Ansonsten passiert natürlich nicht viel. Am Nachmittag dann auch endlich der lang ersehnte Regen, den hatten wir echt schon vermisst. Zum Abendessen spendiert uns Ronald, der Manager, eine Flasche Wein. Warum können wir nicht ergründen, vielleicht hat er ein schlechtes Gewissen, weil wir beim Frühstück immer so sauer geschaut haben. Ist aber auch egal, letztlich haben wir 45 US $ gespart und der Wein, ein australischer Shiraz-Cabernet, war auch noch lecker. Vielen Dank noch mal dafür!
7. Tag:
Unser letzter Tag bricht natürlich mit Sonnenschein an. Das konnte ja auch nicht anders sein. Aber es nicht brütend heiß, so dass wir die Fahrt zum Flughafen wohl einigermaßen überstehen werden. Unser letztes Frühstück, Rechnung bezahlen und dann geht es ab Richtung Heimat. Die Hosen haben sie übrigens auf der Rechnung vergessen.
Fazit Siladen:
Ein toller Service der Tauchbasis, recht gutes Essen (wenn ? la Carte), sehr wenig begeisternde Bedienung (hier wäre zumindest mal ein Englischkurs empfehlenswert), sehr dunkle Zimmer und ein Allgemeinzustand des Resorts welchem wir 3-4 Sterne vergeben würden. Es waren super Tage hier, nicht nur wegen des Walhais, aber etwas mehr haben wir von 5 Sternen auf alle Fälle erwartet.