Tauchurlaub Palau/Yap 2003, Tagebuch
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Um kurz nach 6 Uhr sind wir fertig auf dem Beiboot, 6:15 Uhr im Wasser. WO?? Blue Corner haben wir uns ausgesucht! Und das war genau die richtige Entscheidung: Haie wirklich zum Anfassen nah, ein Barrakudaschwarm mit über 1000 Fischen, Schnapperschwärme mit nicht zählbaren Exemplaren, ordentlich Strömung und zum Abschluss einen Schaukelfisch. Wir sind uns beim Auftauchen einig. Der beste Tauchgang, es geht auch hier nichts über möglichst früh ins Wasser.
Wir frühstücken und fahren danach zum Jellyfish Lake. Ein recht mühsamer Aufstieg mit 12 kg Videoausrüstung am Arm und ein ebenso langer Abstieg über rutschige Felsen und wir stehen vor einer ziemlich trüben Suppe. Schnell ins Wasser zum Abkühlen denn die recht hohe Luftfeuchtigkeit treibt uns den Schweiß aus allen Poren.
Maske und Schnorchel reichen aus, Flossen könnten die Quallen verletzen und wir schwimmen in Richtung Seemitte. Nach einiger Zeit sehen wir die ersten Quallen elegant durchs Wasser schweben. In diesem See gibt es zwei verschiedene Arten von Quallen. Je näher wir in die Mitte des Sees schwimmen, umso zahlreicher werden die Quallen, bis wir uns in einer wahren Quallensuppe befinden. Ca. 15 Millionen sollen sich in dem See befinden und außer Anemonen auf dem Grund des Sees, gibt es keine natürlichen Feinde.
Wir verbringen etwa 45 Minuten im See und machen uns nach ein paar mitgebrachten Snacks mit den Beibooten Richtung Iro Maru, einem im 2. Weltkrieg versenkten japanischen Kriegschiff. Mittlerweile haben die Guides genug Vertauen in unsere Tauchfähigkeiten, so das im Briefing erwähnt wird, möglichst keine Deko, wenn doch, sollen wir es aber nicht übertreiben. Angesichts der Tiefe, Deck auf 22 Meter und Grund bei 36 Meter wohl auch angebracht. Leider ist die Sicht alles andere als gut, so das keine guten Aufnahmen gelingen, aber man kann gut die Stelle erkennen, wo das Schiff getroffen wurde. Nach gut 60 Jahren ist das Schiff sehr gut erhalten und komplett bewachsen. Der Einschlag unten im Bugbereich ist sehenswert. Viele Glasfische bevölkern das große Loch. Der Umfang der Ankerkette hat sich mehr als verdreifacht, so dicht ist die Kette im Laufe der Zeit bewachsen. Am Bug befindet sich ein riesiges 80 mm Flakgeschütz, auch dieses ist mit Hart und Weichkorallen wunderschön bewachsen. Einen Ausflug ins Innere wagen wir wegen fehlendem Reel und großen Selimentenbewegungen nicht. Im allgemeinen ist dies genauer zu planen und angesichts der Tiefe mit entsprechenden Dekozeiten behaftet. Einige Luken sind offen und wir sehen die Ladung (Treibstoff) noch in Fässern in den Laderäumen stehen. Nach einem kurzen Besuch des Hecks müssen wir wegen unserem Luftvorrats nach oben, so das dieser Tauchgang nicht der längste, aber einer der interessantesten ist. Wie schon bei der Hinfahrt genießen wir auch jetzt die Fahrt durch die Rock Islands, wunderschöne grüne Inseln inmitten blauen Wasser und kehren zur Big Blue zurück, die sich mittlerweile wieder im Hafen von Koror befindet. Ein bisschen wehmütig genießen wir unseren letztes Lunch auf der Big Blue, dann geht es zu den Chandelier Caves. Knapp unter der Wasseroberfläche befindet sich, je Gezeiten, der Höhleneingang. Im Inneren gibt es 4 Kammern die oberhalb der Wasseroberfläche liegen und mit Luft gefüllt sind. Es befinden sich Stalaktiten an der Decke, die teilweise bis ins Wasser reichen. Um nicht zu oft auf und wieder ab zu tauchen schauen wir uns nur zwei Kammern an und verlassen die Höhle wieder. Ein strahlendes Blau zeigt uns den Ausgang, so daß nicht unbedingt Beklemmungsgefühle aufkommen müssen. Weiter geht es zum Mandarin Fish Lake, wo es zahlreiche Mandarinfische zu bestaunen gibt. Leider hat eine Gruppe Japaner vor uns mächtig Sand aufgewirbelt, so dass wir eine ganze Zeit ausharren müssen, bis wir wieder einigermassen Sicht haben. Von einem echten Tauchgang kann man nicht wirklich sprechen, auf 5 Meter verbringen wir viel Zeit mit Warten, aber schließlich kommen uns die scheuen und wunderschönen Tiere ein paar mal vor die Linse.
Zurück auf der Big Blue werden schon mal ein paar Sachen verpackt und schließlich gibt es das letzte Dinner. BBQ mit Fisch, Huhn, Rippchen und gebackene Kartoffeln stehen auf dem Speiseplan und die letzten gemeinsamen Biere. Aus dem einheimischen Draft wurde leider nichts, die Brauerei von Palau hatte einen Kesselschaden und ganz Palau steht ohne Red Rooster da! So lassen wir uns San Miguel schmecken und tauschen Adressen aus. Caroline hat ein Video der Safari erstellt, schöne Eindrücke der Woche, welche wir uns mit viel Gelächter und Beifall noch anschauen.