Malediven 2007 - Eriyadu
26.03.2007 bis 10.04.2007

Dieses Jahr hat es uns also nach Eriyadu im Nordmale Atoll verschlagen. Laut der Zeitschrift Tauchen mit dem schönsten Hausriff der Malediven versehen waren unsere Erwartungen natürlich entsprechend hoch. Der Hinflug mit Lufthansa (BRE-FRA) und Condor (FRA-MLE) verlief sehr entspannt, pünktlich und trotz Ankündigung riesiger Mengen Tauchgepäck zuschlagsfrei. Im Flugzeug waren Essen und Raumangebot, wer mehr haben will muß dann schon Business buchen.
Ankunft in Male war also pünktlich, Abfertigung bei der Einreise und Kofferempfang verlief erstaunlich schnell. So standen wir bereits nach einer halben Stunde nach Aufsetzen der Maschine vor dem Flughafen und versuchten unseren Transfer auszumachen. Neckermann machts möglich, wir bekamen einen Schalter genannt wo wir unsere Namen mit denen auf einer Liste für ein Speedboottransfer abglichen. Auch das war ok und so führte uns ein netter Mann in die erste Tourifalle: In einem benachbarten Restaurant sollten wir auf unser Boot warten das bald eintrifft. Was er erstmal nicht sagte war, dass dort ein halber Liter Wasser 6 stolze US Dollar kostet! Als dann nach einer halben Stunde unser Transferboot ankam, war ein halber Liter Wasser im Transferpreis enthalten.
Rund 50 Minuten Transferzeit mit dem Speedboot war vorher angekündigt und genauso lange hat es dann auch gedauert bis wir gegen 12 Uhr Mittags am Steg von Eriyadu anlegten.
Der erste Eindruck war also zunächst trotz der Aktion mit dem Restaurant erstmal positiv, die Insel sah recht nett aus, der Empfang war nicht gerade herzlich, aber wir waren nach etlichen Stunden ja auch etwas gestresst. Für das Einchecken wurden zunächst kleine Meldezettel herumgereicht die wir ausfüllen mußten. Warum das nicht schon vorbereitet war wie so ziemlich in jedem Hotel weltweit daß wir 9 Monate im voraus gebucht hatten wurde uns nicht klar, aber wir füllten brav unsere Zettel aus. Als dies dann geschehen war kam die nächste Ernüchterung: Weder unserem Wunsch nach 2 Zimmern nebeneinander, noch die Lage der Bungalows an der Nordostseite konnte entsprochen werden. Man sagte uns, sie hätten diese Information nicht erhalten. Unser Reisebüro hat diese allerdings nachweislich weitergegeben. Nun ja, die Insel ist ja nicht soo groß, allerdings war unser gebuchtes Zimmer noch besetzt. Bis 17:00 sagte man uns und wir sollen solange in einen Standardbungalow ziehen. Das taten wir dann auch gezwungenermassen, denn 5 Stunden an der Rezeption wollten wir doch nicht warten. Schimmelige Wände und allgemeine Unsauberkeit schlugen uns entgegen. Nun ja, ist ja nur für jetzt noch 4 1/2 Stunden, also Insel erkunden, an der Tauchbasis vorbeischauen, schon mal Füße ins Wasser halten. Nicht ist wohl leichter als auf einer Malediveninsel die Zeit totzuschlagen. Um 17:00 waren wir dann auch auf unserem Zimmer um unser Gepäck in den neuen Bungalow zu begleiten. Es kam aber niemand. 15 Minuten später war immer noch niemand da. Rezeption angerufen und siehe da, wir sollten erst gegen 18:30 umziehen. Hat man leider vergessen uns zu sagen.
Etwas säuerlich gingen wir dann zur Rezeption. Um 18:00 war dort eh Einweisung durch den Neckermannfuzzi und so konnten wir bei ihm erstmal etwas Luft machen. Nutzte aber auch nichts, denn letztendlich wurde unser Gepäck erst um 21:30 in den neuen Bungalow gebracht. Ausserdem erzählte er uns, dass die dortigen Gäste nur auf Kulanz noch im Zimmer geblieben sind, sie hatten aber, was wir erst später erfuhren, das Zimmer noch den ganzen Tag gebucht gehabt. Da hat er uns also mal so eben angelogen. Warum, das möge sein Geheimnis bleiben.
So, der erste Tag war also eher nicht so gelungen, aber der Urlaub konnte dann auch endlich starten.
Sehr viel zu meckern verdirbt einem erstens auch den Urlaub und zweitens wird die Insel auch nicht in dem Zustand bleiben. Nächstes Jahr wird die Insel kurzerhand ein halbes Jahr dichtgemacht, geplättet und dann mit Wasserbungalows und 5 Sterne Standard wieder aufgebaut. Das wohl bei gleichem Management und ob das dann eine gute Wahl ist wird zumindest von meiner Seite her mal stark angezweifelt.
Trotzdem noch ein paar Inselinfos, auch wenn die sicher nicht von Dauer sein werden:

Zimmer:
Es gibt 60 Doppelbungalows, leider kaum noch Strand! Der wurde letztes Jahr während eines längeren Sturmes weggespült. Im Schnitt würde ich mal sagen, daß etwa 5 Meter ringsum an Sand fehlen. Alle Zimmer haben Klima, Minibar, TV, Terasse mit 2 Stühlen und Tisch, einem Gestell zum Trocknen von Klamotten und 2 Liegestühlen aus Holz samt Auflagen. Im Superior gibt es drinnen ebenfalls 2 Stühle und einen Tisch. Adapter sind freundlicherweise schon in den Steckdosen. Das Bad ist geräumig, Kaltwasserdusche, WC, Waschbecken mit grossem Spiegel, Wanne mit Brause, diesmal aber warm.

Restaurant:
Wir hatten HP gebucht, was sich im Nachhinein auch als die bessere Wahl bestätigte. Das Frühstück war zwar nicht wirklich abwechslungsreich aber ausreichend. Für viel bis wenig Geld (5-20 US Dollar) bekommt man an der Beachbar kleinere und größere Gerichte. Leider sind die Wartezeiten dort etwas länger. Auch wenn nichts los ist, kann ein Getränk schon mal 45 Minuten von Bestellung bis Auslieferung dauern. Gerade bei nachmittäglichen Tauchausfahrten sollte man also rechtzeitig bestellen, sonst wird es etwas eng oder man taucht noch mit vollem Magen.
Das Abendessen im Restaurant war sehr vielseitig. Neben Fisch, Fleisch und Geflügel gab es auch immer viel Gemüse, Curries, Nudeln, Salate, Suppen, Brot usw. Verschiedene Desserts wie Obst, Pudding oder Torten wurden immer wieder aufgefüllt.
Insgesamt muß man sagen, das die Qualität der Speisen sowohl im Restaurant als auch in der Bar ausgezeichnet war. Wir entdeckten zwar am Ende noch dunkle Stellen am Toast, ob es wirklich Schimmel war wissen wir aber nicht.

Auch wenn weiter oben etwas gemeckert wird, hatten wir doch einen tollen Urlaub. Viele Dinge wären verbesserungsfähig und das Management scheint völlig überfordert zu sein. Service wird nicht unbedingt groß geschrieben, Unflexibilität an allen Ecken. Sieht man darüber hinweg, dann bleibt ein schöner, wenn auch überteuerter Urlaub übrig.